Politisches Farbenspiel um Stadtpark Kufstein
Die Junge Generation in der SPÖ und das Offene Grüne Forum legen sich weiter gegen die Umbaupläne für den Kufsteiner Stadtpark quer. Die Pläne spalten auch die Stadtpolitik und die Volkspartei.
Von Wolfgang Otter
Kufstein –Die jungen Roten, also die Junge Generation in der SPÖ, lassen nicht locker. Sie wollen die Planer der Neugestaltung des Kufsteiner Stadtparks davon überzeugen, mehr Grün zu belassen. Ihre Online-Petition auf www.openpetition.eu, „Gegen die Zupflasterung des Kufsteiner Stadtparks“, unterstützen derzeit 327 Personen, davon 261 aus Kufstein. Bald will man im grün-roten Schulterschluss auch Unterschriften sammeln gehen. „Offline“ wie GR Viktoria Da Costa vom Offenen Grünen Forum gegenüber der TT erklärt. Junge-Generation-Obmann Daniel Veselinovic hat sich mittlerweile auch mit Bürgermeister Martin Krumschnabel (Parteifreie) und Stadträten getroffen, „die bewegen sich jedoch nicht“, sagt Veselinovic. Aber es sei versprochen worden, die bestehenden Pläne noch einmal zu überprüfen. Es zähle jeder Quadratmeter.
Bürgermeister Martin Krumschnabel bestätigt dies und berichtet von einem erfreulichen Gespräch, bei dem es sich gezeigt habe, dass der „Großteil der Planung“ Anklang finde. Veselinovic verteufelt auch nicht die ganze Planung, wie er gegenüber der TT berichtet. Der Knackpunkt ist jedoch eine befestigte Fläche im Park, die für Veranstaltungen genutzt werden soll. Bislang wurde dieser Parkteil mit Hackschnitzeln präpariert, die nach dem Fest wieder entfernt wurden. Die Folge war trotzdem eine kaputte Wiese.
Die Frage spaltet den Kufsteiner Gemeinderat. Unterstützung für Grün-Rot gibt es von Schwarz, wobei die Volkspartei dabei in zwei Lager zerfällt. Es müsse „nicht jeder Ort in der Stadt der Event-Kultur zum Opfer fallen“, meint ÖVP-GR Richard Salzburger. „Entgegen den Lippenbekenntnissen der Bürgermeisterfraktion, mehr Grünfläche im Stadtpark zu schaffen, ist diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Ich bin gegen eine Neugestaltung eines Teils der verbliebenen Grünfläche mit viel Firlefanz um ebenso viel Geld, das ohnehin nicht da ist. Schließlich ist der Stadtpark eine der wenigen verbliebenen innerstädtischen Grünflächen, diese soll für die Bürger erhalten bleiben. Wenn man sich größere Städte ansieht, sind es gerade diese grünen Oasen, die das Flair einer Stadt ausmachen“, meint Salzburger. Der gleichen Meinung ist OGF-GR Viktoria Da Costa. „Blumentröge sind schön. Aber wir brauchen Grünflächen, die Betonung liegt auf Flächen. Wegen der Blumentröge wird sich auch keine einzige Biene oder ein einziger Schmetterling in den Stadtpark verirren.“ In der Diskussion gibt es mittlerweile eine rot-grün-schwarz-blaue Koalition, auch FPÖ-Stadtrat Walter Thaler sagt, man müsse möglichst viel Wiese erhalten. „Der Park ist ohnedies nicht besonders groß“, meint er.
Unter den Befürwortern der Umplanung ist ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Rauch, der darin einen Kompromiss sieht. „Wer Veranstaltungen will, braucht die Befestigung, und ich bin für Veranstaltungen im Stadtpark.“ Ähnlich sieht es Horst Steiner (Bürgerliste), der sich mit den Plänen zufrieden zeigt. Bitter für Veselinovic und seine Jungroten dürfte sein, dass ihr Vertreter im Gemeinderat, SPÖ-GR Alexander Gfäller-Einsank, zwar „die Jugend versteht“, aber keine Unterstützung verspricht. Er ist nämlich für Feste und Konzerte an dieser Stelle. Genauso BM Krumschnabel: „Kufstein hat so viele grüne Flächen und sich den Platz für Veranstaltungen verdient“, sagt er.
Ende Juli, nach dem beliebten Weinfest, sollen bereits die Baumaschinen auffahren und so gepflasterte Tatsachen schaffen.