„Riesiges Elend“ - Ungarischer Bischof beklagt Lage der Roma im Land
Budapest (APA) - Der ungarische Bischof Janos Szekely warnt vor den Folgen der sozialen Ausgrenzung der Roma in seinem Heimatland. In den me...
Budapest (APA) - Der ungarische Bischof Janos Szekely warnt vor den Folgen der sozialen Ausgrenzung der Roma in seinem Heimatland. In den mehrheitlich von Roma bewohnten Gemeinden im Nordosten und im Süden Ungarns herrsche „riesiges Elend“, beklagte der Diözesanbischof von Szombathely laut Kathpress in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der katholischen Wochenzeitung „Uj Ember“.
Die Hälfte der Roma-Bevölkerung lebe in abgewohnten, komfortlosen Baracken, verwies Szekely auf Statistiken zur sozialen Lage. Die Arbeitslosigkeit sei groß, der Schulunterricht von schlechtester Qualität und die Menschen verspürten ein Gefühl der Ausweglosigkeit. „Je länger der gesellschaftliche Aufstieg der Roma hinausgezögert wird, desto näher kommen wir einer Spaltung des Landes“, befürchtete Szekely, der Roma-Pastoralbeauftragte der Ungarischen Bischofskonferenz ist.
Politik und ungarische Gesellschaft ließen die Menschen im Stich, anstatt Ressourcen für ihre Gleichstellung einzusetzen. In den vor allem von Roma bewohnten Regionen wiederum breite sich angesichts der Lage eine Sehnsucht nach der Entstehung eines eigenen Roma-Landes aus. Auch die Kirche sieht Szekely in der Pflicht. Seelsorge für die Roma funktioniere nicht so, „dass man in den Pfarren sitzt und darauf wartet, dass die Roma anklopfen“, beklagte er, dass auch unter den Gläubigen Nicht-Roma nur schwer den Weg zu den Roma fänden. „Die Kluft zwischen ihnen ist tief.“