Zahlreiche Bürgermeister boykottierten Macron-Besuch auf Korsika

Ajaccio (Korsika) (APA/dpa) - Zahlreiche Bürgermeister auf Korsika sind dem Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ferngeblieb...

Ajaccio (Korsika) (APA/dpa) - Zahlreiche Bürgermeister auf Korsika sind dem Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ferngeblieben. Rund 160 Bürgermeister und Vertreter hätten an der Veranstaltung im Rahmen der von Macron ins Leben gerufenen Bürgerdebatte am Donnerstag teilgenommen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP. Damit fehlten demnach rund die Hälfte der eingeladenen Bürgermeister.

Zuvor hatte Macron eine Einladung der nationalistischen Anführer der Insel ausgeschlagen.

Zwischen der Pariser Mitte-Regierung und den korsischen Regional-Institutionen gibt es immer wieder Spannungen. Macron erklärte während der Debatte, dass „die Korsen etwas Besseres verdienen als Grabenkriege“. Er beklagte AFP zufolge, fehlendes „Bedauern“ der Nationalisten über die Ermordung des Präfekten Claude Erignac. Erignac wurde vor 21 Jahren von militanten korsischen Nationalisten ermordet.

Separatisten hatten auf der Insel jahrzehntelang mit Gewalt für ihre Forderungen gekämpft. 2014 legte die Untergrundorganisation FLNC die Waffen nieder, etwa zeitgleich gewannen gemäßigte Nationalisten politisch an Bedeutung.

Mit seiner Bürgerdebatte hatte Macron versucht, die „Gelbwesten“-Krise in den Griff zu bekommen. Dabei traf er Bürgermeister und Verbandsvertreter im ganzen Land.