Sporthilfe: Geschäftsführer Bauer will Verletztenstatus einführen

Wien (APA) - Sporthilfe-Geschäftsführer Harald Bauer, dessen Dreijahres-Vertrag Ende Juni ausläuft, möchte dem Vorstand einige Vorschläge zu...

Wien (APA) - Sporthilfe-Geschäftsführer Harald Bauer, dessen Dreijahres-Vertrag Ende Juni ausläuft, möchte dem Vorstand einige Vorschläge zur Verwendung von zunächst erhöhten Rückstellungen anbieten. U.a. strebt Bauer, der sich in der Neuausschreibung seines Postens auch wieder beworben hat, eine Anhebung der monatlichen „Goldförderung“ von 800 auf 1.000 Euro an.

In einem Bericht in der „Tiroler Tageszeitung“ vom Donnerstag hat Philipp Trattner, der Sektionschef im Sportministerium, kritisiert, dass von drei Millionen Euro, die der Österreichischen Sporthilfe jährlich zur Verfügung stehen, nur rund 900.000 Euro bei den Athleten ankommen.

Bauer argumentierte auf Nachfrage der APA - Austria Presse Agentur mit einer wesentlichen Anhebung von gebildeten Rückstellungen. „Rückstellungen zu bilden ist unerlässlich, damit wir den Mehraufwand in manchen Jahren, etwa vor Großereignissen wie Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften, bestreiten können“, erklärte Bauer in einem Statement. „Das zusätzliche Geld fließt also genau dann an die Sportler, wenn es am dringendsten benötigt wird. Und auf Basis der derzeitigen Rückstellungen werde ich dem Vorstand der Sporthilfe in der nächsten Sitzung Vorschläge unterbreiten, wie wir diese einsetzen könnten.“

Aufgrund einer starken wirtschaftlichen Entwicklung der Sporthilfe sowie auch rückläufiger Förderanträge und Einstufungen in den bisherigen Förderrichtlinien seien 2017 und 2018 Rückstellungen gebildet worden. Neben der angesprochenen Anhebung der individuellen Förderung (z.B. der Goldförderung) möchte Bauer den Fokus auch auf Leistungen im Nachwuchssport wie bei den Youth Olympic Games und dem Europäischen Olympischen Jugendfestival legen. Besonders wichtig ist die Arbeit, erstmals in der 48-jährigen Geschichte der Sporthilfe, an einem Verletztenstatus. Verletzte Athleten sollen nicht sofort aus der Förderung fallen.

Der auch von Trattner kritisierte Geldbedarf für Veranstaltungen und Verwaltung, allen voran die Sporthilfe-Gala mit der Wahl zum Sportler des Jahres, sieht Bauer anders. „Veranstaltungen sind für uns kein Kostenfaktor, sondern eine wichtige Einnahmequelle. Die LOTTERIEN Sporthilfe-Gala ist ein Erfolgsmodell: Ohne externe Agentur nur vom Team der Österreichischen Sporthilfe organisiert, konnten wir den Ertrag zuletzt von 50.000 Euro im Jahr 2016 auf mittlerweile 470.000 Euro im Jahr 2018 fast verzehnfachen. Geld, das wiederum den geförderten Athletinnen und Athleten zu Gute kommt.“

(Grafik 0430-19, Format 88 x 68 mm)