Saudis drohen mit Ausstieg aus dem Dollar bei Ölgeschäften
Laut Insidern sollen solche Erwägungen bereits mit anderen OPEC-Ländern diskutiert worden sein. Ein derzeit wieder diskutiertes amerikanischen Gesetz könnte Klagen gegen die OPEC ermöglichen.
London, Dubai – Saudi-Arabien droht Insidern zufolge damit, bei Ölgeschäften künftig den Dollar als Zahlungsmittel abzulösen. Die Verkäufe könnten in anderen Währungen abgewickelt werden, sagten drei mit der saudi-arabischen Energiepolitik vertraute Personen am Freitag. Mit dem Schritt wolle die Regierung in Riad den No Oil Producing and Exporting Cartels Act, kurz NOPEC, stoppen.
Die Erwägungen seien bereits mit anderen OPEC-Ländern diskutiert und den USA übermittelt worden.
Klagen gegen OPEC möglich
Käme NOPEC, hätte das für die 14 Mitgliedsstaaten des Ölkartells OPEC einschneidende Folgen. Ein Gesetz würde das US-Kartellrecht ändern und OPEC-Länder könnten verklagt werden. Denn es wäre dann illegal, Absprachen zur Öl- oder Gasproduktion oder deren Preise zu treffen. Hielten sich die Länder nicht daran, könnte das teuer werden.
Ob es soweit kommt, hängt nicht zuletzt von US-Präsident Donald Trump ab. Seine Vorgänger wollten kein NOPEC-Gesetz. Doch Trump hatte sich in der Vergangenheit wiederholt öffentlich über die hohen Ölpreise geärgert und die Schuld daran der OPEC zugewiesen. Experten halten die Chancen, dass NOPEC beschlossen wird, allerdings für gering.
Drohgebärden
Schon im März drohten die OPEC-Länder, sie würden dann mit einer massiven Ausweitung ihrer Produktion beginnen und die Preise auf dem Weltmarkt so weit drücken, dass die Förderung mit der relativ teuren Fracking-Technologie unrentabel würde. Dies wiederum würde die vielen kleinen und mittleren Ölproduzenten in den USA treffen.
Das saudi-arabische Energieministerium wollte sich dazu nicht äußern. Das US-Außenministerium teilte mit, laufende Gesetzgebungsverfahren nicht kommentieren zu wollen. (APA, Reuters)