Suche nach seit Jahren vermisstem Buben in den USA doch nicht zu Ende
Chicago (APA/AFP) - Acht Jahre nach dem Verschwinden des damals sechsjährigen Timmothy Pitzen in den USA ist die Suche nach ihm doch noch ni...
Chicago (APA/AFP) - Acht Jahre nach dem Verschwinden des damals sechsjährigen Timmothy Pitzen in den USA ist die Suche nach ihm doch noch nicht zu Ende. Ein junger Mann, der sich diese Woche als Pitzen ausgegeben habe, sei nicht der Vermisste, teilte die US-Bundespolizei FBI am Donnerstag mit. Dies habe ein DNA-Test ergeben. Statt um Pitzen, der heute 14 Jahre alt wäre, handle es sich um einen 23-Jährigen.
Der verstört wirkende Mann war Passanten am Mittwoch in einem Vorort von Cincinnati aufgefallen, in seinem Gesicht hatte er Blutergüsse. Der alarmierten Polizei sagte er, er sei Timmothy Pitzen, der 2011 im Alter von sechs Jahren verschwunden war. Er sei von zwei Männern mit Bodybuilder-Statur in einem Motel im Bundesstaat Ohio festgehalten worden, in dem Cincinnati liegt, habe aber entkommen können.
Die Ergebnisse eines DNA-Tests hätten diese Angaben aber widerlegt, teilte das FBI mit. Der Fernsehsender ABC News berichtete unter Berufung auf die Polizei im Bundesstaat Kentucky, statt um Pitzen handle es sich um einen 23-Jährigen.
Der Vorfall diese Woche hatte bei Timmothys Angehörigen Hoffnungen geweckt, dass der seit acht Jahren verschwundene Bub wieder aufgetaucht sei. Nach der Aufdeckung der Lüge äußerte sich die Familie erschüttert. „Es war schrecklich. Wir saßen auf glühenden Kohlen“, sagte Pitzens Großmutter dem Sender ABC. Sie hoffe aber weiterhin, dass ihr Enkel noch gefunden werde.
Über den Mann, der sich fälschlicherweise als der Vermisste ausgegeben hatte, sagte die Großmutter, er habe offenbar eine „schreckliche Zeit“ hinter sich und „das Bedürfnis gehabt zu sagen, er sei jemand anderes, und ich hoffe, sie finden seine Familie“.
Das FBI versicherte, die Behörden „haben und werden Timmothy nicht vergessen, und wir hoffen, dass wir ihn eines Tages wieder mit seiner Familie vereinen können“. „Unglücklicherweise ist heute nicht dieser Tag“, fügten die Ermittler hinzu.
Von Timmothy fehlt seit 2011 jede Spur. Der damals Sechsjährige war in einem Vorort von Chicago von seiner Mutter von der Schule abgeholt worden. Drei Tage später nahm sich die Mutter in einem Motel das Leben.
Neben ihrer Leiche lag ein Zettel, auf den sie geschrieben hatte, ihr Sohn sei in der Obhut von Menschen, die ihn „lieben und sich um ihn kümmern“. „Ihr werdet ihn nie finden.“ Ermittlungen ergaben, dass die Mutter zuvor mit ihrem Sohn 800 Kilometer zurückgelegt und unter anderem einen Zoo besucht hatte.