Kufstein fordert mit einer Resolution Lärmschutz ein
Nach den bayerischen Gemeinden will nun auch die Stadt Kufstein eine Untersuchung der Lärmsituation auf der Bahnbestandsstrecke.
Kufstein –Die Deutsche Bahn (DB) wird entlang der Bahnstrecke den Lärmschutz verbessern. Dies geschehe in Hinblick auf die zu erwartende Frequenzsteigerung in Richtung Brennerbasistunnel (die TT berichtete), der ab 2028 in Betrieb gehen soll. Bis in Bayern ein neues drittes und viertes Gleis entsteht, dürfte es nämlich noch mindestens bis 2038 dauern. Falls überhaupt eine neue Trasse entsteht, große Bevölkerungsteile stehen dem Bau nämlich negativ gegenüber. Andererseits gibt es auch in Deutschland ein Bekenntnis zur Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Daher könnte sich bis 2038 die Zugzahl auf der Bestandsstrecke von derzeit knapp 200 auf bis zu 250 steigern. Mehr ist laut DB wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Mehr Züge über die offene Strecke bedeutet auch mehr Lärm für die Anrainer. Ein Umstand, der auch die Stadt Kufstein betreffen würde. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben dazu erklärt, dass eigentlich das Bauprogramm im Unterland abgeschlossen sei. Man werde aber im Bedarfsfall und nach Antrag prüfen.
Die Stadt Kufstein fordert daher jetzt in einer Resolution an die ÖBB und das Verkehrsministerium den Schutz der Bevölkerung vor Lärm. Auch der Gemeinderat erinnert im Schreiben daran, dass die Zulaufstrecke erst in Jahrzehnten fertig sein könnte. Daher erwarte man sich auch in Kufstein eine massive Steigerung auf der Bestandsstrecke. „Die Lärmbelastung der Bevölkerung wird sohin die erste Auswirkung der geplanten Verlagerung sein“, so Bürgermeister Martin Krumschnabel in dem Brief. Er verweist auch auf die Bemühungen in Bayern und meint: „Dasselbe Argument gilt natürlich auch für Tirol und Kufstein.“ Daher fordert er im Namen des Gemeinderats, dass „der Lärmschutz untersucht und verbessert wird“.
Was übrigens die Verbesserung in Bayern anbelangt, sprechen die bayerischen Bürgerinitiativen von einer „Luftnummer“ und Beruhigungsmaßnahme „für die erbosten Bürger“. Denn „der angepriesene Lärmschutz“ stehe entweder schon seit Jahrzehnten oder ist Teil der schon lange beschlossenen Maßnahmen der Machbarkeitsuntersuchung Brennerzulauf. „Deshalb fordern alle Bürgerinitiativen einen überregionalen und entscheidungsbefugten Projektbeirat“, teilen die BI-Sprecher mit. (wo)