Lehar Festival Bad Ischl mit „Weißem Rössl“ und drei Uraufführungen
Linz (APA) - Das Lehar Festival Bad Ischl geht in seine zweite Saison in der Handschrift von Intendant Thomas Enzinger mit drei Operetten un...
Linz (APA) - Das Lehar Festival Bad Ischl geht in seine zweite Saison in der Handschrift von Intendant Thomas Enzinger mit drei Operetten und drei Uraufführungen. Eröffnet wird mit „Im Weißen Rössl“ von Ralph Benatzky, das der Intendant selber inszeniert, es folgt „Pariser Leben“ von Jacques Offenbach in einer neuen Übersetzung von Markus Kupferblum, der wie bei der Lehar-Operette „Clo-Clo“ Regie führen wird.
Enzinger und Ischls Bürgermeister Hans Heide (SPÖ) lobten in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz die vergangene Saison mit einem Besucherrekord von über 23.000 Zuschauern und einem Einnahmenrekord von rund 900.000 Euro bei 1,2 Mio. Budget - das heuer etwa gleich bleibt - sowie der Auszeichnung Operettenfrosch des Bayrischen Rundfunks. Das Festival finanziere sich zu 85 Prozent selbst, 120 Mitarbeiter seien im Sommer beschäftigt. Er habe den Ehrgeiz, die unterhaltungsmusikalische Vielfalt, die bereits gezeigt werde, auszubauen - auf hohem Niveau, bekräftigte Enzinger.
In der kommenden Saison stehen „Sehnsuchtsplätze“ im Mittelpunkt, die gerade in der heutigen Zeit sehr gefragt seien, so der Intendant. Das „Weiße Rössl“ (Premiere am 13. Juli) passe da sehr gut dazu und nach Bad Ischl, es sei Revue, biete Romantik und Witz mit großen Melodien, habe zurzeit seiner Entstehung aber wesentlich mehr Ecken und Kanten geboten als in späteren Inszenierungen.
Enzinger hob die „elitäre Besetzung mit Stars und Nachwuchskünstlern“ hervor. Susanna Hirschler wird die Wirtin Josepha Vogelhuber geben und betonte in Linz das Vorhaben Enzingers, die Operette in neuem Licht darzustellen und trotzdem Fantasie und Zauber auf die Bühne zu bringen. „Das Wichtigste ist immer die Rössl-Wirtin“, sagte der echte Senior-Wirt Helmut Peter lachend, nachdem er erklärt hatte, welche Menschen in dem Libretto wohl tatsächlich gemeint worden waren. Roman Martin wird den Zahlkellner Leopold verkörpern, Ramesh Nair Sigismund Sülzheimer. Wie schon im Vorjahr wird er auch für die Choreografie verantwortlich sein.
Als zweite Premiere kommt „Pariser Leben“ am 20. Juli zum 200. Geburtstag von Jacques Offenbach ins Kongress & Theaterhaus. Er sei gerade „beim letzten Schliff der neuen Fassung, wobei ich neue Dialoge und Gesangstexte geschrieben habe, die sich sehr auf das Heute fokussieren, aber genauso verklausuliert sind wie bei Offenbach“, machte Regisseur Kupferblum neugierig auf das „nicht ungefährliche Unterfangen“, eine französische Operette nach Bad Ischl zu bringen. Mit Franz Lehars „Clo-Clo“ folgt am 10. August die dritte Operette, die er halbszenisch inszenieren wird.
Drei Uraufführungen bietet das Festival: „Oniweig - die arme Seele vom See“ von Christian Brandauer, eine symphonische Dichtung für Orchester, Band und Sprecher. Der in Bad Aussee geborene Musiker, Komponist und Autor sowie Sohn von Klaus Maria Brandauer verarbeitet darin eine Sage aus seiner Kindheit in eigenem Text und Musik. Mit „es oniweigelt“ habe seine Tante immer aufziehende Gewitter oder ähnlich Düsteres beschrieben, erklärte er den Titel. Er freue sich, „eine Hommage an meine Heimat Salzkammergut auf die Bühne zu bringen“, sagte der ausgebildete Jazz-Gitarrist. „Oparettet den Jazz“ der Combo Saxofour setzt sich zusammen aus bekannten Sachen, Operetten-Raritäten und Eigenem wie „die Arie vom toten Hund“ aus der Operette „Geh weg oder i datret‘ di“, wie Mitglied Christian Maurer schmunzelnd erklärte. „Die Lilly vom Picadilly“ mit Susanne Marik und dem Palast Ensemble unter der Leitung von Bela Fischer zeigt die Operette auf dem Weg zum Musical.
Die Fotoausstellung „Operetten-Menschen“ von Stefan Huger mit Porträts von bekannten Operettenstars wie Harald Serafin, Waltraud Haas, Birgit Sarata und mehr bildet einen passenden Rahmen. Nachwuchsförderung liegt Enzinger am Herzen: In der „Lehar-Matinee“ am 17. August zeigen Schüler der einwöchigen Meisterklasse deren Ergebnisse. Wie schon im Vorjahr gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche.
(S E R V I C E - Lehar Festival Bad Ischl, 13. Juli bis 1. September, Karten unter 06132 238 39, http://www.leharfestival.at)
(B I L D A V I S O - Aktuelle Pressefotos stehen im Pressebereich auf www.leharfestival.at zum Download bereit.)