EU-Fischer müssten bei No-Deal-Brexit raus aus britischen Gewässern
Brüssel/London (APA/dpa) - Bei einem ungeregelten Brexit am 12. April müssten Fischer aus Deutschland und anderen EU-Staaten britische Gewäs...
Brüssel/London (APA/dpa) - Bei einem ungeregelten Brexit am 12. April müssten Fischer aus Deutschland und anderen EU-Staaten britische Gewässer dann sofort verlassen. Die Briten dürften ihrerseits nicht mehr in EU-Gewässern fischen. Dies bekräftigte EU-Fischereikommissar Karmenu Vella am Freitag.
„Das hätte erhebliche negative wirtschaftliche Konsequenzen für den Teil der EU-Flotte, der auf die Zufahrt zu britischen Gewässern angewiesen ist.“
Die EU hofft für den Fall eines No-Deal-Brexit aber auf eine Übergangsvereinbarung auf Gegenseitigkeit und danach auf einen langfristigen Vertrag beider Seiten zur gemeinsamen nachhaltigen Nutzung der Fischgründe. Kurzfristig plant die EU Hilfen für Fischer, die vom Fang in britischen Gewässern abhängen und vorübergehend nicht mehr fischen könnten. Die Mitgliedstaaten könnten ebenfalls finanziell helfen.
Die EU-Kommission befürchtet, dass Fischer, die die britischen Gewässer verlassen müssen, ihre Netze in anderen Gebieten auswerfen und dort zur Überfischung beitragen könnten. Man arbeite eng mit den EU-Staaten, um die Flotten zu managen und dies zu vermeiden, sagte Vella.
Derzeit ist vorgesehen, dass Großbritannien die Europäische Union am 12. April verlässt. Da das britische Parlament den Trennungsvertrag bisher nicht gebilligt hat, droht ein Bruch ohne Übergangsphase. Die britische Premierministerin Theresa May will eine weitere Verschiebung des Brexit-Termins bis zum 30. Juni. EU-Ratspräsident Donald Tusk plädiert sogar für einen Aufschub um bis zu ein Jahr. Entscheiden soll ein Brexit-Sondergipfel am Mittwoch.