Frankreichs Innenminister wirft NGOs Absprachen mit Schleusern vor
Paris/Rom (APA/dpa) - Frankreichs Innenminister Christophe Castaner hat einigen Hilfsorganisationen im Mittelmeer vorgeworfen, sich zu Kompl...
Paris/Rom (APA/dpa) - Frankreichs Innenminister Christophe Castaner hat einigen Hilfsorganisationen im Mittelmeer vorgeworfen, sich zu Komplizen von Schleuserbanden zu machen. Hilfsorganisationen spielten zwar eine bedeutende Rolle bei der Rettung von Flüchtlingen, sagte Castaner bei einer Pressekonferenz des G-7-Innenministertreffens am Freitag in Paris. „Es wurde aber festgestellt, dass einige NGO-Schiffe in direktem telefonischen Kontakt mit Schmugglern standen“.
Castaner zufolge gab es Absprachen zwischen Schleusern und bestimmten Hilfsorganisationen. In diesem Fall würden sie sich zu Komplizen der Schleuser machen.
Ähnlich äußerte sich Italiens Innenminister Matteo Salvini. „Manche Hilfsorganisationen sind Komplizen des Menschenhandels“, sagte er. Bei dem Treffen der G-7-Innenminister war der Kampf gegen illegale Migration eines der zentralen Themen. Die Innenminister und Vertreter einigten sich unter anderem darauf, die Küstenwache in Transitländern wie Libyen weiter zu stärken.
Salvini, der in Italien Chef der rechten Lega ist, hatte sich am Rande des Treffens auch mit Rechtspopulistin Marine Le Pen ausgetauscht. Beide erwägten ein gemeinsame Kundgebung am Ende des Wahlkampfes, um „den Beginn eines neuen Europas“ auszurufen, so Salvini. Sie arbeiteten an neuen internationalen Allianzen, um die „Familie derer zu erweitern, die Brüssel verändern wollen“. „In Bestform und bereit, die Europawahlen am 26. Mai mit Matteo Salvini zu gewinnen“, schrieb Le Pen auf Twitter.
Am Montag will Salvini zusammen mit anderen rechtspopulistischen Parteien seinen Europawahlkampf in Mailand eröffnen. Le Pen, Ungarns Regierungschef Viktor Orban oder FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache werden bei der Pressekonferenz nicht dabei sein.