Fäkalien in der Donau: Reedereien verpflichten sich zu Entsorgung
Seit Monaten gehen beim Thema Fäkalien-Entsorgung aus Schiffstoiletten in der Donau die Wogen hoch. Nun haben sich die Reedereien freiwillig zum Nachweis über die fachgerechte Entsorgung verpflichtet.
Wien – Nach der Diskussion um die illegale Entsorgung von Fäkalien der Schiffstoiletten in der Donau haben sich die Reedereien am Donnerstagnachmittag in einer freiwilligen Erklärung dazu verpflichtet, einen Nachweis über die fachgerechte Entsorgung von Abwasser und Abfall zu führen. Das teilte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) in einer Aussendung mit.
Dabei handelt es sich um das Ergebnis eines „Runden Tisches“ im Verkehrsministerium, an dem rund 60 Vertreterinnen und Vertreter von Reedereien, Länden-Betreibern, Land Niederösterreich, viadonau, Schifffahrtaufsicht und Ministerium teilnahmen. Neben dem Umgang mit Fäkalien ging es auch um die Lärmbelästigung durch in den Nachtstunden laufende Stromaggregate. Hofer zeigte sich mit dem Ergebnis der Zusammenkunft sehr zufrieden.
Millionen in Modernisierung investiert
In der Diskussion betonten die Betreiber von Kabinenschiffen, dass sie in den vergangenen Jahren Millionenbeträge investiert hätten, um die Kläranlagen auf den Schiffen auf den modernsten Stand der Technik zu bringen. Von Seiten der Länden-Betreiber wurde erklärt, dass es bei beinahe jeder Anlagestelle möglich sei, Abfälle, Fäkalien und ungereinigtes Brauchwasser fachgerecht zu entsorgen – entweder bei fixen Stellen oder durch entsprechende Saugwägen, die zu den Anlegestellen kommen und die Fäkalien entgegennehmen. De facto alle Teilnehmer hätten betont: „Wir profitieren von der Donau, wir verschmutzen nicht den Fluss, der unserem Geschäft zugrunde liegt“, hieß es in der Aussendung.
Hofer präsentierte den Reedereien den Entwurf einer freiwilligen Deklaration, den alle anwesenden Schiffsbetreiber auch unterzeichnet hätten. In der Deklaration ist die genaue Dokumentation des Schiffsbetreibers über die fachgerechte Entsorgung von Abwasser und Abfall geregelt. „Ich bin überzeugt, dass wir dieses Problem damit in den Griff bekommen werden. Zukünftig werden von der Schifffahrtaufsicht auch verstärkt Kontrollen durchgeführt“, kündigte der Verkehrsminister an. Er appellierte an Anrainer zudem, Beobachtungen über allfällige unsachgerechte Entsorgung sofort bei der Schifffahrtaufsicht zu melden.
In der Stromfrage will die viadonau ein Konzept erarbeiten und eine Qualitätsoffensive starten, um die Infrastruktur an Land zu verbessern. Damit sollen die Auswirkungen auf Anrainer und Umwelt durch Stromgeneratoren auf den Schiffen zu minimieren.
Staatsanwaltschaft Krems stellte Ermittlungen ein
Die Staatsanwaltschaft Krems hat die Ermittlungen gegen unbekannte Täter nach den mutmaßlichen Verunreinigungen durch Fäkalien in der Donau im Bereich der Wachau eingestellt. Der Verdacht habe sich nach Überprüfungen nicht erhärtet, bestätigte Franz Hütter, der Sprecher der Anklagebehörde, am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des ORF Niederösterreich.
Die Anzeigen waren im Februar eingegangen. Ermittelt wurde wegen vorsätzlicher Beeinträchtigung der Umwelt. (APA)