Brexit - Ex-EU-Parlamentschef Schulz kritisiert britische Regierung

London/Berlin (APA/Reuters) - Die Entscheidung der britischen Regierung, nun doch an den Wahlen zum Europaparlament teilzunehmen, stößt beim...

London/Berlin (APA/Reuters) - Die Entscheidung der britischen Regierung, nun doch an den Wahlen zum Europaparlament teilzunehmen, stößt beim ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz (SPD) auf großes Unverständnis. „Es ist ein Stück aus dem Tollhaus, wenn ein Land, das aus der EU austreten will, an der Europawahl teilnimmt. Das versteht niemand mehr“, erklärte Schulz gegenüber „Bild (Freitagausgabe) laut Vorausbericht.

„Besser wäre es, Großbritannien würde seine Kraft darauf richten, ein neues Referendum über die EU-Mitgliedschaft abzuhalten. Wir brauchen jetzt dringend Klarheit darüber, wie es weitergehen soll. Von der britischen Regierung ist diese Klarheit offensichtlich nicht mehr zu erwarten“, so Schulz.

Eine Woche vor Ablauf der Frist für einen harten Brexit geht Theresa May in die Offensive. In einem Brief an EU-Ratspräsident Donald Tusk bat die britische Premierministerin am Freitag um eine Verlängerung für den Ausstieg bis zum 30. Juni. Sollten beide Seiten den Ausstiegsvertrag früher ratifizieren, sei auch ein sofortiger Austritt des Vereinigten Königreichs denkbar, heißt es in dem Schreiben weiter. Die EU-Kommission in Brüssel wollte den Antrag nicht kommentieren.