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Neuer Weltbank-Chef Malpass tritt Amt am Dienstag an

David Malpass.
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Malpass gilt als loyal zu US-Präsident Donald Trump und als Kritiker multilateraler Institutionen. Er war der einzige Kandidat.

Washington – Die Weltbank hat ab Dienstag einen neuen Chef. Der Staatssekretär im US-Finanzministerium, David Malpass, wurde am Freitag vom Führungsgremium der Weltbank zum neuen Präsidenten gewählt. Malpass werde sein Amt am Dienstag und damit pünktlich zur anstehenden Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) antreten, teilte die Weltbank mit.

Malpass gilt als loyal zu US-Präsident Donald Trump und als Kritiker multilateraler Institutionen. Er war der einzige Kandidat. Die Neubesetzung war nötig geworden, nachdem der frühere Weltbankchef Jim Yong Kim überraschend seinen Rücktritt zum 1. Februar angekündigt hatte.

Zu den Aufgaben des Instituts zählt laut Satzung vor allem die Armutsbekämpfung. Dieser Verpflichtung wolle er nachkommen, sagte Malpass im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die USA stellen traditionell den Chef der Weltbank. Die Schwesterorganisation IWF leitet üblicherweise ein Europäer, zurzeit die Französin Christine Lagarde.

Bislang vor allem Kritik an Weltbank

Der Trump-Vertraute Malpass war bisher vor allem als Kritiker der Institution aufgefallen, die er künftig leiten soll. Weltbank und IWF gäben „viel Geld“ aus, seien aber „nicht sehr effizient“, sagte der frühere Wall-Street-Ökonom im Jahr 2017 vor dem US-Kongress. Die Kreditvergabepraxis dieser Institutionen sei „oft korrupt“. Zudem hatte er gefordert, Länder wie China „neu einzustufen“ und ihnen weniger Kredite zu geben. Seiner Ansicht nach kommt die Volksrepublik auf den Märkten an genügend Geld.

In letzter Zeit hatte er jedoch mildere Töne angeschlagen. Er fühle sich der Aufgabe der Weltbank verpflichtet, die Armut in der Welt zu bekämpfen. Zudem hätten Reformen bei der Institution viele seiner Kritikpunkte aufgegriffen.

Malpass hatte im vergangenen Jahr ein Reformpaket bei der Weltbank durchgesetzt, das Kredite für Länder mit höherem Einkommen wie China begrenzt und teurer macht. Am Ende der von Malpass geführten Verhandlungen stand für die Weltbank aber auch ein „historischer“ Anstieg des Kreditkapitals.

Finanzkrise nicht kommen sehen

Der 63-Jährige aus Michigan hatte bereits unter den früheren republikanischen Präsidenten Ronald Reagan und George H.W. Bush verschiedene Posten im Finanzministerium inne. Von 1993 an arbeitete er bei der Investitionsbank Bear Stearns, bis die Bank zu Beginn der weltweiten Finanzkrise 2008 zusammenbrach.

Malpass gründete danach seine eigene Wirtschaftsanalyse-Firma. Doch seine Positionen und Vorhersagen waren schon vorher umstritten. Noch 2007 und damit inmitten der Immobilienblase schrieb Malpass in einem Beitrag für das Wall Street Journal, „der Immobilienmarkt und die Verschuldung spielen für die US-Wirtschaft keine so wichtige Rolle“.

Kritiker werfen ihm vor, er habe die weltweite Finanzkrise nicht kommen sehen. Sie sprechen ihm zudem die nötige Qualifikation für den Spitzenposten bei der Weltbank ab. (APA/Reuters/AFP)

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