Bezirk Kitzbühel

Licht am Ende des Tunnels für Heliport Erpfendorf

Chefpilot und Geschäftsführer Georg Schuster vor seinem Eurocopter im provisorischen Zelt am Stützpunkt in Erpfendorf.
© Michael Mader

Nach mittlerweile vier Jahren und 21 positiven Gutachten endet am Montag die Einspruchsfrist für den geplanten Hubschrauberstützpunkt in Erpfendorf.

Von Michael Mader

Kirchdorf –Eine lange Durststrecke hat Kitz-Air-Geschäftsführer und Chefpilot Georg Schuster hinter sich: Seit dem Jahr 2015 besteht der Heliport in Erpfendorf aus einem Hangarzelt und einem gemieteten Büro in der Nähe.

„Ich habe lange nach einem Standort gesucht, aber der Flugplatz in St. Johann beispielsweise ist in privater Hand. Zudem hätten wir auch dort eine Halle bauen müssen und es gibt keine Kerosintankstelle. Auch die Betriebszeiten wären nicht tragbar gewesen“, erklärt Schuster. So könne man einen „Nahvorteil“ nicht ausspielen. Schuster: „Wenn wir erst um acht Uhr starten können, sind alle anderen Hubschrauber schon vor uns da.“

In Erpfendorf gibt es derzeit aber nur einen Probebetrieb, weil es für den geplanten Hangar mit Verwaltungsgebäude und den Landeplatz eine Umweltverträglichkeitsprüfung braucht. Vier Jahre später und um 300.000 Euro ärmer sind alle 21 Gutachten für die Umweltverträglichkeitserhebung positiv. Die Pläne für den geplanten Hubschrauberstützpunkt lagen sieben Wochen lang bei der Gemeinde Kirchdorf auf, heute Montag endet die Einspruchsfrist.

Im Vorfeld wurde Schuster vor allem von den Grünen massiv angegriffen: Von einem Taxi für Prominente, einer Lärmbelästigung und der Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer auf dem in der Nähe befindlichen Weg war die Rede. „Das hat mich schon sehr geärgert, das sind einfach keine sachlichen Argumente“, sagt Schuster.

Aus diesem Grund hat er vor Kurzem mit einem Postwurf die Einwohner von Kirchdorf über das 2,5 Millionen Euro teure Projekt informiert und bietet Gespräche an. Darin steht unter anderem, dass Kitz-Air den Hubschrauberbedarf in der näheren Umgebung abdecken möchte und neben zahlreichen Versorgungsflügen zu den Almen und Hütten in der Gegend auch beim Bau von Lawinenschutz-Einrichtungen helfe und die Feuerwehr unterstütze.

Zum Einsatz kam Kitz-Air unter anderem bei der Bekämpfung der Waldbrände in Erpfendorf im Juni 2016 und im Mai 2017. Aber auch in der Landwirtschaft, bei der Lebendbergung von Weidevieh, bei Bauprojekten im gebirgigen Gelände oder bei Versorgungsflügen für Hütten und Almen komme der Hubschrauber zum Einsatz.

„95 Prozent unserer Einsätze sind technischer Natur“, wehrt sich Schuster gegen den Begriff Promitaxi und zählt im Informationsblatt ein paar Fakten auf: Es finden maximal vier Flugbewegungen (An- und Abflüge) pro Tag statt, 98 Prozent davon zwischen 7 und 20 Uhr. Ein Startvorgang dauert im Schnitt nur drei Minuten und findet ohne Fracht statt. Für die Bauarbeiten würden nur minimale Erdbewegungsarbeiten stattfinden, da es keinen Keller gebe. Die Vorgutachten würden eine sehr schonende Bauphase bestätigen.

Die Flüge, welche die Firma Kitz-Air durchführe, würden sowieso mit dem Hubschrauber gemacht. Dass es ökologisch sinnvoller wäre, wenn dazu einer etwa aus Zell am See käme, stellt Schuster in Abrede.

Kommt nichts mehr dazwischen, sollen Mitte des Jahres die Erdarbeiten beginnen, eine Fertigstellung ist dann erst für das Jahr 2020 realistisch.

Vier Jahre lang bestand der Heliport nur aus diesem Hangarzelt.
© Michael Mader

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