Oman sieht nach Israel-Wahl „Gelegenheit“ für Nahost-Frieden

Wien (APA) - Der Oman sieht nach den israelischen Wahlen, bei denen das rechte Lager unter Ministerpräsident Benjamin Netanyahu den Sieg dav...

Wien (APA) - Der Oman sieht nach den israelischen Wahlen, bei denen das rechte Lager unter Ministerpräsident Benjamin Netanyahu den Sieg davon getragen hat, eine Chance für einen Friedensschluss mit den Palästinensern. „Aus meiner Sicht ist es eine Gelegenheit“, sagte der omanische Außenminister Yousuf bin Alawi bin Abdullah am Freitag nach einem Treffen mit seiner Amtskollegin Karin Kneissl (FPÖ) in Wien.

Es seien aber noch „mehr Bemühungen“ erforderlich, um die „drängenden Fragen“ zu lösen, betonte Yousuf bin Alawi, dessen Land als möglicher Vermittler zwischen den beiden Streitparteien gilt. Er betonte, dass es nicht nur um die Beziehungen zwischen Israel und Palästina gehe, sondern allgemein zwischen dem jüdischen Staat „und dem Rest der arabischen Welt“. Netanyahu hatte im Oktober den Oman besucht. Yousuf bin Alawi rief die arabischen Staaten in der Vorwoche auf, die Existenzängste Israels zu zerstreuen.

Kneissl pochte auf eine Frage nach den umstrittenen Annexionsplänen Netanyahu darauf, dass der künftige palästinensische Staat „lebensfähig“ sein müsse, wobei sie explizit auf die „ökonomische Lebensfähigkeit“ verwies. „Das ist eine unerlässliche Bedingung für eine langfristige Lösung in der Region“, sagte Kneissl.

Beide Außenminister bekannten sich auch zum Iran-Atomdeal, wobei Kneissl die wichtige Rolle des Oman beim Einfädeln der ersten Kontakte zwischen Washington und Teheran verwies. Kneissl zeigte sich optimistisch, dass der Atomdeal den Ausstieg der USA verkraften kann. „Die Tatsache, dass eine wichtige Partei sich zurückgezogen hat, zerstört das Abkommen nicht.“ Solange die Wiener UNO-Atombehörde IAEA den Iranern bescheinige, dass sie ihre Verpflichtungen erfüllen, „wird dieses Abkommen weiterbestehen“. Auch Yousuf bin Alawi zeigte sich optimistisch. „Ich denke, dass die Vertragsparteien daran arbeiten, dass dieses Abkommen überlebt“, sagte er.

Kneissl will noch heuer den Oman besuchen, um dort eine österreichische Botschaft zu eröffnen. Die Vorbereitungen dafür seien schon weit gediehen, sagte sie. Die Botschaft in Maskat werde auch für den Jemen zuständig sein, weswegen sie mit ihrem omanischen Amtskollegen auch detailliert über die Lage in dem Bürgerkriegsland gesprochen habe. Konkret sei Österreich bereit, bei der Entminung des Jemen zu helfen, sobald dies möglich sein werde.