„Ratten-Gedicht“: Verfasser des kritisierten Textes nahm Stellung

Wien/Linz/Braunau am Inn (APA) - Der Verfasser des ausländerfeindlichen „Ratten-Gedichts“, der Braunauer Vizebürgermeister Christian Schilch...

Wien/Linz/Braunau am Inn (APA) - Der Verfasser des ausländerfeindlichen „Ratten-Gedichts“, der Braunauer Vizebürgermeister Christian Schilcher (FPÖ), hat am Montagnachmittag Stellung zu seinem viel kritisierten Werk genommen. „Ich wollte mit meinem Text provozieren aber keinesfalls beleidigen oder gar jemanden verletzen“, teilte er in einer Aussendung mit.

„Dass der Vergleich von Mensch und Ratte historisch belastet und mehr als unglücklich ist, ist ein Faktum und es tut mir aufrichtig leid, das missachtet zu haben“, so Schilcher weiter. Er habe schlicht aus Sicht eines Tieres, das eine Stadt von unten beobachtet, Veränderungen beschrieben, die er und andere „durchaus zu Recht“ kritisieren würden. Dafür habe er sich selbst und seine Familie in die Perspektive der Tiere gesetzt.

Zugleich bat Schilcher um Verständnis für seine „unscharfe, tatsächlich zu wenig präzis durchdachten Formulierungen“. Er habe nur sagen wollen: „Wer zu uns kommt und sich an unsere Gesetze hält, kann ein Teil von uns werden, wer unsere Gesetze und Gebräuche miss- oder gar verachtet, kann das nicht.“

Der Landesparteisekretär der FPÖ Oberösterreich, Erwin Schreiner, bezeichnete das Gedicht in einer Aussendung am Nachmittag als „geschmacklos“. „Dass der Autor auch sich selbst in diesen Rattenvergleich miteinbezieht, macht die Sache dabei nur unwesentlich besser“, teilte er mit. Das Gedicht habe letztlich Tendenzen, die man keinem Interpretationsspielraum überlassen dürfe. Seitens der Landespartei habe man bereits ein ernstes und klärendes Gespräch mit dem Autor geführt. Dieser sei „voll einsichtig“, so Schreiner.

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