Vortrag mit Andy Holzer: Erster Bericht vom Dach der Welt
„Blind Climber“ Andy Holzer hat am 21. Mai 2017 mit den beiden Heeresbergführern Klemens Bichler und Wolfgang Klocker den Gipfel des Mount Everest erreicht. Das Trio lädt zu einem Vortrag in Tristach.
Von Christoph Blassnig
Tristach –Die ersten Osttiroler, die jemals den Mount Everest bestiegen haben – das sind Andy Holzer, Klemens Bichler und Wolfgang Klocker. Und die Seilschaft war eine ganz besondere, denn Andy Holzer ist blind. Der als „Blind Climber“ bekannt gewordene Kletterer und Bergsteiger war bei jedem Schritt des Weges auf seine beiden Begleiter angewiesen. Das gemeinsame Hochrisikounternehmen war nach vergeblichen Anläufen schließlich von Erfolg gekrönt: Am 21. Mai 2017 standen die drei Osttiroler tatsächlich am Gipfel des höchsten Berges des Welt. Und auch der Abstieg glückte: Die Männer sind in ihre Heimat zurückgekehrt, wo sie schon am Felbertauernportal und anschließend von Hunderten in Tristach jubelnd empfangen wurden.
„Es ist dann wieder ruhiger geworden“, erklärte Andy Holzer in einem Pressegespräch. Selbst habe man sich nicht präsentieren wollen. Doch immer wieder tauche seither die Frage auf, was ihn und seine Begleiter denn zu diesem Abenteuer bewogen habe. „Die Leute in Osttirol sind kritisch und fragen, warum ich als Blinder statt Bergsteigen nicht lieber Körbe flechte oder massiere – was ich ja auch 26 Jahre lang gemacht habe“, berichtet Holzer.
Am Dienstag, 30. April, laden die drei Everest-Bezwinger um 20 Uhr zu einem Multivisionsbericht in den Tristacher Kultursaal. „Wir werden Antworten geben und authentisch von unserem Abenteuer berichten, das sich sehr stark auf berg-emotionaler Ebene abgespielt hat“, kündigt Holzer an. Wolfgang Klocker sei seit Kindestagen mit Holzer befreundet und wie der zweite Begleiter, Klemens Bichler, Heeresbergführer von Beruf.
„Wir machen keinen herkömmlichen Vortrag, sondern schildern, wie und warum wir überhaupt zusammengefunden haben, wie wir uns auf den Berg vorbereitet haben und welches System uns den Gipfel erreichen ließ“, erklärt Klocker. Auch für Klemens Bichler, den Dritten im Bunde, gelte nicht „höher, schneller, geiler, wilder“, sondern er habe das „Herzensprojekt Mount Everest“ als Freund mitgetragen, so Holzer.
Für den Everest-Abend steht nur eine begrenzte Kartenanzahl zum Verkauf, und zwar in den Gemeinden Amlach und Tristach sowie in allen Filialen der Lienzer Sparkasse. Der Gesamterlös fließt in die Wiederherstellung der Linderhütte unterhalb des Spitzkofels. „Auch ein Herzensanliegen.“