Kaiser-Max-Grotte: Neuer Wanderweg in den Fußstapfen des Kaisers
Neue Schautafeln auf dem Weg zur Kaiser-Max-Grotte in der Martinswand geben Einblick in die historischen Hintergründe der berühmten Sage.
Von Michael Domanig
Zirl –„Das wird etwas sein, das vom Maximilianjahr übrig bleibt“, freut sich der Historiker Michael Forcher – und meint damit den neuen Familienwanderweg zur Kaiser-Max-Grotte in der Martinswand hoch über Zirl, der gestern feierlich eröffnet und gesegnet wurde.
Ideengeberin war Isabelle Brandauer, Koordinatorin des Maximilianjahres: „2015 wurde der Aufstieg zur Grotte saniert, verbreitert und durchgehend abgesichert. Es war naheliegend, ihn nun anlässlich des Maximilianjahres aufzuwerten und in einen historischen Familienwanderweg umzuwandeln.“
Zwölf neue Schautafeln mit kundigen, bewusst knapp gehaltenen Texten von Historiker Forcher decken ein breites Spektrum ab: Eines der zentralen Themen ist dabei natürlich die Sage von Maximilians wundersamer Errettung aus der Martinswand, die bis heute jedes Schulkind kennt – und deren historischer Hintergrund: Denn die Geschichte sei zwar „romantisch ausgebaut und übersteigert“ worden, so Forcher. Aber Maximilian I. habe in seinen autobiographischen Werken selbst von gefährlichen Jagdabenteuern im Gebirge berichtet. Und dass er nach einem solchen glücklich überstandenen Abenteuer in der Martinswand selbst ein erstes Kreuz aufstellen ließ, sei eine geschichtliche Tatsache. Der Jagdbursche, der den Kaiser aus der Felswand rettete, wurde in der Sage zum Engel, aber auch er dürfte historisch sein: Wie auch seine Historikerkollegin Sabine Weiss nachgewiesen habe, gewährte Maximilian einem seiner Jagdburschen eine Solderhöhung und eine lebenslängliche Pension, berichtet Forcher.
Weitere Inhalte des Themenweges sind Jagd und Fischerei zu des Kaisers Zeiten, Maximilians Bergleidenschaft, seine Jagdausrüstung, aber etwa auch der Zirler Steinbruch oder die Martinswand als Naturschutzgebiet.
Auch der Weg zur Martinsgrotte selbst ist übrigens historisch: Schon der Erlös jenes Büchleins aus dem Jahr 1828, in dem die Maximilian-Sage erstmals gedruckt wiedergegeben wurde, floss seinerzeit in die Erhaltung des Steiges. Und wie alte Lithographien zeigen, wurden auch Touristen – noch in Frack und Zylinder – schon früh zur Grotte geführt.
Im Vorfeld des Jubiläumsjahres habe man in Zirl Pläne für große Vorhaben gewälzt, sagt BM Thomas Öfner – bis hin zu einem Maximilian-Museum im Jagdschloss Martinsbühel. Diese Pläne hätten sich letztlich wohl als zu groß erwiesen – umso schöner sei es, dass mit dem historischen Wanderweg nun ein wichtiges und nachhaltiges Projekt verwirklicht werde.
Nach der Eröffnung durch Landtagsvizepräsident Anton Mattle – vertreten waren auch weitere Projektpartner des Maximilianjahres, Stadt Innsbruck und Innsbruck Tourismus – sparte Pfarrer Gabriel Thomalla nicht mit Weihwasser. Wobei Forcher meinte: „Möge jeder von diesem Weg sicher zurückkommen – auch ohne himmlische Hilfe.“