Facharbeitskräfte werden händeringend gesucht
Einer der Hilferufe kommt aus der Backstube des Haimingers Ferdinand Rudigier, wo seit Jänner nach einer Kraft gesucht wird.
Von Thomas Parth
Haiming –Bereits seit Jänner sucht Ferdinand Rudigier aus Haiming für seine Bäckerei Gehilfen und Fachkräfte, die ihm tatkräftig zur Seite stehen. Mittlerweile hat sich die Lage aber dramatisch verschärft, wie Rudigier der TT berichtet: „Ich stehe mittlerweile alleine mit meinem Sohn Michael in der Backstube. Jetzt ist auch noch unser Konditor krankgemeldet und wir machen alles alleine, wollen aber unseren laufenden Verpflichtungen den Kunden gegenüber nachkommen.“ Es wurde dem Unternehmer ein älterer Mitarbeiter vermittelt, der der Arbeit jedoch nicht gewachsen war. Ein Bäcker hörte wegen einer Staublunge auf. „Wir hatten früher vier Bäcker plus einen Konditor und mich dazu“, erinnert sich Rudigier. Trotz ordentlicher Bezahlung sei jedoch aktuell keine Fachkraft zu gewinnen. „Je nach Arbeitsleistung verdienten meine Bäcker zwischen 1900 und 2500 Euro netto. Aber es ist niemand herzubringen“, schüttelt Rudigier den Kopf.
Eine kurzfristige Entlastung war es, als Michael Rudigier seine Einberufung zum Bundesheerdienst aufschieben konnte, um beim Vater auszuhelfen. Nun denkt der 21-Jährige sogar darüber nach, die Bäckerlehre zu beginnen. „Obwohl ich ihm abgeraten habe“, unterstreicht Rudigier senior. Der Ausweg aus der Krise schien durch die Beschäftigung eines kroatischen Arbeiters gegeben. Diese scheiterte bislang am Papierkrieg, weil ein Befähigungszeugnis noch ausständig war. „Ich habe den Mann fachlich unter die Lupe genommen. Er kennt sich in der Backstube aus und weiß, wo alles ist, und kennt die Maschinen“, fasst Rudigier seinen Ärger in Worte: „Als Unternehmer kann man mir doch wohl eine Beurteilung zutrauen, ob der Mann etwas kann oder nicht. Umsonst werde ich niemandem ein Gehalt anbieten.“
Acht Verkäuferinnen, zwei Brotlieferanten und zwei Einzähler (welche die Semmeln für die Großkunden abzählen) sowie die Bäcker sind vom Unternehmenserfolg abhängig. Dieser laste momentan schwer auf den Schultern von Vater und Sohn Rudigier.
Christoph Neururer vom AMS Imst versprach auf TT-Anfrage, sich persönlich des Falles anzunehmen, denn das Ausländerfachzentrum des AMS sei in Innsbruck.