Aufgestaute Emotionen wegen Baustellen in Innsbruck
Heute wollen die IKB ihre Pläne für die Leitungsarbeiten in der Altstadt präsentieren. Die Kaufleute dort ärgern sich über mangelnde Informationen.
Von Marco Witting
Innsbruck –Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Innsbrucks Verkehrsroulette war Dienstagabend ein Zero-Spiel. Die Stadt war zugestaut. Die Verdächtigen waren schnell namhaft gemacht: das Wacker-Spiel (bei 2782 Zuschauern?). Die Baustellen. Der Verkehr per se.
Ein Schuldiger konnte letztlich nicht ausgemacht werden. Baustellen bleiben jedenfalls der Aufreger dieser Tage. Nicht nur im Straßenverkehr. Schon bevor die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) heute kurzfristig ihre Pläne für die Sanierungen der alten Leitungen in der Innsbrucker Altstadt vorlegen, kochen die Emotionen hoch. Da nutzt auch die Ankündigung von Unternehmen und versammelter Politik nichts, für die Betroffenen möglichst schonende Bauarbeiten durchzuführen und einen Beteiligungsprozess zu starten.
Peter-Paul Bloder, Obmann der Interessenvertretung Altstadt, beklagt, dass man bisher nicht informiert worden sei, obwohl schon seit November Gerüchte im Umlauf seien und er mehrere Briefe an die Gemeinderäte geschrieben habe. „Wir warten auf eine Infoveranstaltung und hätten uns erwartet, dass man damit einmal anfängt, um über die Rahmenbedingungen zu sprechen.“ Man verschließe sich nicht den notwendigen Sanierungsmaßnahmen und habe etliche Ideen, so Ploder, letztlich bleibe derzeit aber das Gefühl, „das Pferd wird von hinten aufgezäumt“.
Kritik an den angeblichen Plänen einer dreijährigen Bauzeit (intern ist von drei Bauphasen zu hören) kommt auch von der FPÖ. StR Rudi Federspiel erkennt die „Versäumnisse bei der alten Regierung“. Federspiel weiter: „Das hat man von den Parteien, die ja immer noch die Regierung bilden, verantwortungslos vor sich hergeschoben.“ Es gelte eine „Husch-Pfusch-Aktion im Sinne der 350 Geschäfte der Altstadt“ zu vermeiden, erklärte Federspiel.
„Die Innsbrucker Stadtregierung tut so, als hätte sie erst vor wenigen Tagen erfahren, dass auch die Kanäle in der Altstadt saniert werden müssen“, kritisiert GR Gerald Depaoli (GI). Dann müsse ihm die Stadtregierung erklären, ob sie „auch nichts davon gewusst hat, dass erst vor wenigen Jahren Kanäle in der Altstadt saniert wurden, ohne dass die Geschäfte aussiedeln mussten“.