Osttirol

Felbertauern: Sperrtage können die Bilanz nicht trüben

Im Jahr 2018 passierten mehr als 1,453 Millionen Fahrzeuge die Mautstelle am Felbertauern – so viele wie in keinem Jahr davor.
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Die Felbertauernstraßen AG verzeichnete 2018 das beste Jahr aller Zeiten. Auch die schneebedingten Sperrtage im Jänner und Februar 2019 sind trotz der Einnahmenverluste kein Grund zur Besorgnis.

Von Catharina Oblasser

Matrei i. O. –Der heurige Winter ist vielen Osttiroler Pendlern noch gut in Erinnerung. Immer wieder mussten sie damit rechnen, dass die Felbertauernstraße, ihre Verbindung in den Norden, wegen der Schneefälle gesperrt sein könnte. Im Jänner waren es zwölf Tage mit Gesamt- oder Teilsperren, im Februar zwei, weiß Felbertauern-Vorstand Karl Poppeller. „Zwischen 1. und 31. Jänner 2019 hatten wir deshalb um 18 Prozent weniger Frequenz als im Jänner 2018“, sagt er. Das wirkte sich auch finanziell aus. Im Jänner 2019 nahm die Straßen AG um 170.000 Euro weniger an Maut ein als im gleichen Zeitraum des vorhergehenden Jahres.

Allerdings sind daran nicht nur die Sperrtage schuld, führt Poppeller aus. „Wenn Reisende auf ihrem Weg in den Süden eine Alternative zu unserer Strecke wählen müssen, dann fahren sie üblicherweise auf der gleichen Ausweichroute wieder zurück – auch wenn die Felbertauernstraße schon wieder geöffnet ist.“ Diese Verhaltensweise der Pkw-Fahrer trug zum Minus bei. Einen zweiten Grund findet man in den Tourismuszahlen. Zwischen Jänner und März waren die Nächtigungszahlen heuer niedriger als im Vorjahr. „Das spüren wir natürlich auch bei den Frequenzen“, sagt der Vorstand der Straßen AG. „Wenn wir 2019 zumindest gleich gut abschließen wie 2018, haben wir Glück.“

Ein solcher Gleichstand wäre tatsächlich ein Grund zur Freude, denn 2018 war das erfolgreichste Jahr in der 52-jährigen Geschichte der Felbertauernstraße. „Wir hatten eine Gesamtfrequenz von 1,453.386 Fahrzeugen, das sind 1,92 Prozent mehr als 2017 und 3,36 Prozent mehr als 2016. Die Mauteinnahmen betrugen im vergangenen Jahr rund 9,3 Millionen Euro“, nennt Karl Poppeller die exakten Zahlen.

2018 markiert auch einen finanziellen Wendepunkt. Nach dem Felssturz 2013, der großen Schaden an der Felber­tauernstraße anrichtete, musste die Gesellschaft viel Geld in Reparaturen und einen neuen Straßenabschnitt stecken – wenn auch mit tatkräftiger Hilfe des Landes. „Wir hatten dadurch einen Rucksack an Verlusten zu tragen. Doch mit Ende 2018 konnten wir alles abbezahlen“, freut sich der Chef der Straßen AG.

Daten und Zahlen

Die Straße. Die 36 Kilometer lange Felbertauernstraße mit dem 5,3 Kilometer langen Tunnel wurde 1967 nach fünf Jahren Bauzeit eröffnet. Sie verbindet Matrei in Osttirol mit Mittersill (Salzburg) und mit dem Bezirk Kitzbühel. Der höchste Punkt liegt auf 1650 Metern Seehöhe.

Maut. Die Straße ist mautpflichtig, allerdings dürfen Pkw mit Lienzer Kennzeichen den Tunnel kostenlos passieren. Diese Regelung blieb auch erhalten, nachdem es eine Klage vor EU-Gremien wegen Ungleichbehandlung gegeben hatte.

Eigentümer. Aktionäre der Felbertauernstraße AG sind die Republik Österreich (60,63 Prozent), das Land Tirol (36,97 Prozent) und Gemeinden entlang der Strecke.

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Catharina Oblasser

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