Anwalt von mutmaßlicher Hochstaplerin: Sorokin war wie Frank Sinatra
New York (APA/dpa) - Im Prozess einer deutschen mutmaßlichen Hochstaplerin in New York haben die Beteiligten ihre Abschlussvorträge gehalten...
New York (APA/dpa) - Im Prozess einer deutschen mutmaßlichen Hochstaplerin in New York haben die Beteiligten ihre Abschlussvorträge gehalten. Eigentlich habe sie sich nur Zeit kaufen und ihre sechsstelligen Schulden bald zurückzahlen wollen, argumentierte am Dienstag in New York der Verteidiger der 28-jährigen Anna Sorokin laut Medienberichten.
Sie soll sich mit selbstsicheren Auftreten und dreisten Lügen unter dem Namen Anna Delvey in der New Yorker High Society als reiche deutsche Erbin ausgegeben haben. So soll sie unter anderem Flüge, edle Hotelübernachtungen und teure Geschenke in Höhe von insgesamt 275.000 Dollar (245.338,57 Euro) erschlichen haben. Mit einem mutmaßlich ergaunerten Darlehen von 22 Millionen Dollar habe sie einen exklusiven Privatklub in Manhattan eröffnen wollen.
Dabei sei sie letztlich nur so vorgegangen, wie einst im Lied „New York, New York“ besungen, sagte ihr Verteidiger zum Abschluss des Prozesses laut „New York Post“. „Sinatra hat in New York einen brandneuen Start hingelegt, genauso wie Miss Sorokin.“ Die Anklage hingegen betonte, dass Sorokin über Monate hinweg nicht nur eine andere Identität angenommen, sondern gezielt mehrfach gelogen und angebliche Überweisungen erfunden haben soll.
Wie lange sich die Geschworenen nun beraten, war am Mittwoch unklar. Bei einer Verurteilung droht Sorokin eine jahrelange Haftstrafe und die Abschiebung nach Deutschland. Die bei Moskau geborene Deutsche war im Alter von 16 Jahren nach Deutschland gezogen und in Eschweiler in der Nähe von Köln zur Schule gegangen.