Berlusconi: „Italien droht Bankrott, Schluss mit Dilettanten“
Rom (APA) - Vier Wochen vor der EU-Wahl warnt der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi vor dem Bankrott seines Landes. In einem Intervi...
Rom (APA) - Vier Wochen vor der EU-Wahl warnt der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi vor dem Bankrott seines Landes. In einem Interview mit der Tageszeitung „Il Foglio“ (Donnerstag) übte Berlusconi heftige Kritik an der Regierungskoalition aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung. „Diese Regierung basiert auf einer Mischung aus Dilettantismus und Ideologie der alten Linken“, so Berlusconi.
„Es ist normal, dass sich Investoren Sorgen machen. Für ein verschuldetes Land wie Italien bedeutet Glaubwürdigkeitsverlust den Bankrott“, erklärte der 82-Jährige, der als Spitzenkandidat der rechtskonservativen Forza Italia Wahlkampf antritt. Besonders akut sei in Italien das Beschäftigungsproblem. Für Arbeitssuchende sei die Lage in Italien dramatisch.
Berlusconi sparte nicht mit Kritik an seinem einstigen politischen Verbündeten, Innenmnister und Chef der rechtspopulistischen Partei Lega, Matteo Salvini, den er als „optische Illusion“ für die Wähler bezeichnete. „Die wahren Beschlüsse, vor allem in Sachen Wirtschaft, werden von der Fünf-Sterne-Bewegung und ihrer linken Ideologie diktiert. Die Fünf Sterne sind die schlimmsten Erben der Linken des 20. Jahrhunderts“, kritisierte Berlusconi.
Die Wirtschaftsbeschlüsse der Regierung würden Italien in den „Abgrund“ treiben, warnte er. „Je länger die Lega diese Regierung unterstützt, desto mehr wird sie für diese Lage mitverantwortlich sein“, so der 82-Jährige.
Berlusconi rief Salvini außerdem auf, seine Allianz mit „ausländerfeindlichen Rechtsparteien in Europa“ aufzugeben. „Der Weg des Wandels in Europa ist nur mit neuen Verbündeten möglich, den Liberalen, den Konservativen und einem Teil der Rechtspopulisten, die zu einer vernünftigen Politik zurückgeführt werden müssen. Allianzen mit ausländerfeindlichen rechtsextremen Kräften sind zu vermeiden“, sagte Berlusconi.