Jahreskarten für Öffis werden in Salzburg zum Teil deutlich billiger

Salzburg (APA) - Im Bundesland Salzburg gelten mit 1. Jänner 2020 neue Tarife für Jahreskarten im Öffentlichen Verkehr. Von der Reform - die...

Salzburg (APA) - Im Bundesland Salzburg gelten mit 1. Jänner 2020 neue Tarife für Jahreskarten im Öffentlichen Verkehr. Von der Reform - die heuer auch noch auf Wochen- und Monatskarten umgelegt werden soll - profitieren vor allem Vielfahrer und Pendler. Die Tickets werden teils massiv günstiger, die Handhabung der Zeitkarten einfacher. Dem Land wird die Maßnahme zusätzliche sechs Millionen Euro im Jahr kosten.

In Zukunft gibt es in Salzburg sechs Tarifzonen, die in den Gebirgsgauen fast genau den politischen Bezirken entsprechen. Im Norden des Bundeslandes sind die Grenzen etwas weicher gezogen. Der Jahreskarten-Tarif für eine Region wird neu 365 Euro betragen, zwei Regionen kosten 495 Euro, ganz Salzburg 595 Euro. Bisher waren Jahreskarten streckengebunden - ein Jahresticket für das gesamte Bundesland kostet derzeit etwa 1.539 Euro.

„Die Tickets gelten in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, egal ob ÖBB-Zug, Obus in der Stadt, Regionalbusse oder Lokalbahnen“, sagte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll bei der Präsentation des neuen Tarifsystems am Donnerstag. Ein weiterer Vorteil: Die Gültigkeit der Jahreskarten endet etwa nicht mehr hart an der Salzburger Stadtgrenze, sondern umfasst auch die Gemeinden um die Landeshauptstadt - was das Einpendeln mit Öffis attraktiver machen soll. Auch über Bezirksgrenzen hinweg gibt es vereinzelt Überlappungsbereiche, wo Fahrgäste mit einer, statt mit zwei Regionen-Karten auskommen.

Schnöll betonte am Donnerstag, dass das Land mit einem jährlichen Tarif-Entfall von sechs Millionen Euro rechne - konservativ gerechnet und das erwartete zusätzliche Fahrgastaufkommen schon eingerechnet. Er gehe aber davon aus, dass dieser Betrag im Laufe der Zeit sinken werde, sagte der Landesrat.

„Wir rechnen damit, dass die neuen Zeitkarten auch vermehrt für Freizeitfahrten genutzt werden, weil sie eben für das ganze Netz in einer Region gelten“, sagte Johannes Gfrerer, Sprecher des Salzburger Verkehrsverbundes, zur APA. Eine Prognose, wie sich die Tarifreform auf das Fahrgastaufkommen auswirkt, sei aber schwierig. „Wir rechnen jedoch mit deutlichen Zunahmen.“ Dort, wo Busse wegen der dünnen Besiedelung derzeit nicht so stark besetzt seien, werde die Auslastung steigen, im Zentralraum müsse man möglicherweise das Angebot punktuell erweitern.

Eine Lösung habe man auch für Pendler gefunden, die von Salzburg etwa nach Oberösterreich oder ins benachbarte Bayern fahren müssen. „Diese kaufen sich für den Salzburger Teil das Regionenticket und für den weiteren Weg eine Streckenkarte“, so Gfrerer. Eine Ausnahme stellt hier das benachbarte Freilassing in Bayern dar. Die Grenzstadt zählt in Zukunft zur erweiterten Landeshauptstadt.