Montenegro ersuchte Belgrad um Auslieferung von Marovic
Podgorica/Belgrad (APA) - Montenegros Justizministerium hat die serbischen Justizbehörden laut Medienberichten um die Auslieferung des frühe...
Podgorica/Belgrad (APA) - Montenegros Justizministerium hat die serbischen Justizbehörden laut Medienberichten um die Auslieferung des früheren Präsidenten des Staatenbundes Serbien-Montenegro, Svetozar Marovic, ersucht. Marovic war 2017 in Montenegro zu vier Jahren und neun Monaten Haft wegen Korruption und Manipulationen mit Grundstücken in der Adria-Küstenstadt Budva verurteilt worden.
Der frühere Ideologe der montenegrinischen regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) hält sich schon seit zwei Jahren in Serbien auf. Seine Anwälte haben dies wiederholt mit ärztlichen Behandlungen erklärt. Interpol hatte im Mai 2017 einen internationalen Haftbefehl für Marovic ausgestellt, Belgrad hat darauf bisher nicht reagiert.
Montenegro hoffe nun, dass die serbischen Behörden aufgrund des Ersuchens ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen, hieß es in einer Aussendung des Justizministeriums in Podgorica.
In derselben Causa war vor Jahren auch Marovics Sohn Milos, der sich ebenfalls in Belgrad aufhält, verurteilt worden. Marovic junior hat unterdessen die serbische Staatsbürgerschaft erhalten und kann entsprechend der serbischen Rechtslage nicht nach Montenegro ausgeliefert werden.
Der Staatenbund Serbien-Montenegro existierte von 2003 bis 2006, als sich Montenegro nach einer Volksabstimmung von Belgrad trennte. Marovic war sein einziges Staatsoberhaupt.