Nordmazedonien: Pendarovski vor Präsidenten-Stichwahl in Führung

Skopje (APA) - Der Präsidentschaftskandidat der nordmazedonischen regierenden Sozialdemokraten Stevo Pendarovski steht vor der Stichwahl für...

Skopje (APA) - Der Präsidentschaftskandidat der nordmazedonischen regierenden Sozialdemokraten Stevo Pendarovski steht vor der Stichwahl für das Präsidentenamt am 5. Mai in Führung vor der Präsidentschaftskandidatin der oppositionellen VMRO-DPMNE, Gordana Siljanovska Davkova. Ungewiss ist allerdings die notwendige Wahlbeteiligung von 40 Prozent.

Dies zeigte eine am heutigen Freitag in Skopje veröffentlichte Umfrage der Meinungsforschungsagentur Market. Demnach genießt Pendarovski eine 22-prozentige Unterstützung der Bürger, Siljanovska Davkova kommt auf 15,9 Prozent. Fast die Hälfte der Stimmberechtigten - 47,7 Prozent - haben es abgelehnt, sich zu Präsidentschaftskandidaten zu äußern, weitere 14 Prozent haben die Teilnahme an der Stichwahl ausgeschlossen.

Die Umfrage wurde nach dem ersten Wahldurchgang vom 22. bis zum 24. April durchgeführt. Befragt wurden 1.067 stimmberechtigte Bürger Nordmazedoniens.

Den ersten Durchgang hatte Pendarovski am letzten Sonntag mit 42,85 Prozent knapp gewonnen. Siljanovska Davkova kam auf 42,24 Prozent.

In der Stichwahl dürften gemäß Beobachtern die Stimmen jener albanischen Bürger entscheidend werden, die am 21. April für Blerim Reka, den Präsidentschaftskandidaten der beiden kleinen albanischen Oppositionsparteien, abgestimmt haben. Er erhielt knapp 80.000 Stimmen (10,5 Prozent). Die Wahlbeteiligung erreichte nur gut 42 Prozent, was die niedrigste Wahlteilnahme bei einem ersten Durchgang der Präsidentenwahl seit den frühen neunziger Jahren war.

Werden am 5. Mai nicht mindestens 40 Prozent der Stimmberechtigten am Urnengang teilnehmen, wird die Präsidentenwahl wiederholt werden müssen. Dies dürfte allerdings zu einer politischen Krise führen. Die slawische Bevölkerungsmehrheit ist weiterhin tief gespalten, was den seit Februar geltenden neuen Staatsnamen - Republik Nordmazedonien - angeht. Von der VMRO-DPMNE wird der Name, mit dem der langjährige Namensstreit mit Athen beendet wurde, abgelehnt.

Die Market-Meinungsumfrage zeigte laut dem Internetportal „MKD“, dass die VMRO-DPMNE derzeit eine 14,9-prozentige Unterstützung der Bürger genießt, die Sozialdemokraten (SDSM) des Premiers Zoran Zaev kommen auf 14,3 Prozent.