Flughafen Salzburg: Sanierung der Piste läuft auf Hochtouren

Salzburg (APA) - Am Salzburger Flughafen sind die Arbeiten zur Generalsanierung der beinahe 60 Jahre alten Start- und Landebahn voll angelau...

Salzburg (APA) - Am Salzburger Flughafen sind die Arbeiten zur Generalsanierung der beinahe 60 Jahre alten Start- und Landebahn voll angelaufen. Im Prinzip wird dabei über den in die Jahre gekommenen Runway einfach eine neue Piste asphaltiert. Doch die alte, 25 Zentimeter dicke Betondecke könnte im neuen Belag Risse verursachen. Sie muss daher zunächst „entspannt“ werden, wie das im Fachjargon heißt.

Dazu wird die 2.850 Meter lange Piste derzeit durch 280 jeweils 15 Millimeter breite Schnitte quer zur Startrichtung zerteilt - eine Arbeit, die am morgigen Samstag abgeschlossen sein sollte. Die entstehenden Felder werden anschließend mit einem tonnenschweren Fallbeil zerkleinert und dann gründlich gereinigt.

Der sich angesammelte Gummiabrieb der landenden Flugzeuge und die Bodenmarkierungen mussten schon zuvor entfernt werden. „Nichts soll die erste Asphaltschicht daran hindern, sich gut mit dem Unterbau zu verbinden“, sagte Helmut Atzlinger von der Arbeitsgemeinschaft „Pistensanierung Flughafen Salzburg“ am Freitag bei einer Baustellenbesichtigung zur APA. Das Konsortium bestehend aus STRABAG AG und der Porr Bau GmbH hat den Auftrag für die Generalsanierung der Piste erhalten.

Parallel dazu werden momentan auch die „Schultern“, das sind die Bereiche links und rechts der Start- und Landebahn, saniert. Dazu sind sogenannte Bodenstabilisierer im Einsatz - große Baumaschinen, die den Untergrund verfestigt und dazu Zement in den Boden einbringen. Auf den Rollwegen und dem Vorfeld wurde bereits alter Asphalt abgefräst. Insgesamt stehen in der ersten Bauphase bis zu 300 Arbeiter gleichzeitig im Einsatz.

Am Sonntag beginnen schließlich die Asphaltierungsarbeiten, die bis 18. Mai laufen sollen. Insgesamt werden dafür 115.000 Tonnen Asphalt in vier Schichten aufgebracht. 80 bis 100 Lkw und 20 Asphaltwalzen stehen dafür im Dauereinsatz, alle drei Minuten fährt in dieser Bauphase ein Lastwagen mit Material auf die Baustelle. Wegen der großen benötigten Menge sind gleich acht Asphaltfertiger parallel im Einsatz. Deswegen mussten auch mehrere Straßensanierungsprojekte in Salzburg nach hinten verschoben werden - etwa die Behebung von Fahrbahnschäden auf der West- und der Tauernautobahn.

Jede einzelne Asphaltschicht muss zudem mit einer Art Haftkleber miteinander verbunden werden. Das stellt die Baustellenkoordinatoren vor eine ungewohnte Herausforderung: Weil die Gefahr besteht, dass die Lkw bei der Anlieferung des Asphalts durch ihre Reifen den Haftkleber wieder abtragen, müssen die Pneus bei der Einfahrt auf das Flughafengelände extra gewaschen und gekühlt werden, damit sie die Klebeschicht nicht wieder abziehen.

Wie Atzlinger betone, wird die neue Piste durch die Asphaltschichten um bis zu 32 Zentimeter höher werden. An den Rändern sei es nicht ganz so viel, damit das Regenwasser gut abfließen könne. Er sagte am Freitag im APA-Gespräch, dass die größte Herausforderung an der Baustelle der Zeitdruck sei. Denn während es bei einem neuen Autobahnabschnitt keine gewichtige Rolle spiele, ob dieser zwei oder drei Tage später eröffnet wird, habe der Flughafen keinen Spielraum nach hinten. Die erste Landung auf der neuen Piste ist am Morgen des 29. Mai vorgesehen.