Kompakt-SUV XC40 von Volvo: Kleiner Antrieb mit großer Wirkung
Dass ein Dreizylinder kraftvoll genug sein kann, um einen 1,5-Tonner in Schwung zu bringen, zeigt der aufgeladene Ottomotor T3 beim Kompakt-SUV XC40 von Volvo.
Von Markus Höscheler
Flaurling –Spaß und Ernst liegen bei Volvo dicht nebeneinander. Gute Laune dürfte innerhalb des Unternehmens herrschen, denn der Absatz, der Umsatz und der Gewinn legen stetig zu. Von großer Bedeutung war im vergangenen Jahr der vorgängerlose XC40, ein kompaktes SUV, das offenbar genau den Geschmack der Kundschaft getroffen hat. Mehr als 75.000 Stück davon lieferte das Unternehmen weltweit aus – dabei ist das Motorenprogramm noch nicht ganz vollständig. Erwartet wird beispielsweise eine Elektrovariante.
Hier sind wir bei einem Thema, bei dem Volvo in der Tat höchst seriös ist – beim Antriebsportfolio. Schon vor geraumer Zeit hat sich der Hersteller von großen Verbrennungsmotoren verabschiedet, die mittelgroßen werden optimiert, nötigenfalls mit Elektromotoren kombiniert, um Verbrauchs- und Emissionsvorteile zu erzielen. Recht neu im Programm befindet sich außerdem ein aufgeladener Dreizylinder-Benziner mit 1,5 Litern Hubraum. Er treibt das Basismodell des XC40 an, dient also als Einstiegsvariante, verbunden mit einem Sechsgang-Handschalter (eine Achtstufenautomatik gibt es optional) und einem reinen Vorderradantrieb.
Eine Spaßbremse stellt der 4,43 Meter lange Schwede jedoch nicht dar, dafür sorgen 156 PS und ein sattes Drehmomentmaximum von 265 Newtonmetern, das ab 1850 Touren anliegt (das neue Modelljahr weist für den XC40 T3 übrigens 163 anstelle von 156 PS, aber dasselbe Drehmoment aus). Der Ottomotor hängt gut am Gas, die manuell bedienbaren Gänge rasten gut ein, die Laufkultur ist erfreulich, zügig geht es voran mit dem 1,5-Tonner – sofern die Vorderreifen nicht mit der Traktion auf aufgerissenem Asphalt zu kämpfen haben. Beim Verbrauch kamen wir durchschnittlich mit 7,9 Litern je 100 Kilometern davon – wer nur Kurzstrecken fährt, liegt aber erheblich darüber, wie wir ebenfalls feststellen konnten.
Die Lenkung fällt recht gefühllos aus, das Fahrwerk jedoch wirkt ausreichend komfortabel, die Verarbeitung und die Ausstattung strahlen zudem eine sehr hohe Güte aus. Das fängt schon außen damit an, dass wir auf 20-Zoll-R-Design-Felgen unterwegs sind und die Umgebung nachts mit praktischen Voll-LED-Scheinwerfern ausleuchten dürfen. Innen unterstützen uns maßgeblich das Business-Paket Pro mit Navigation, das Intellisafe Pro-Paket mit erweiterten Sicherheitssystemen und weitere Pakete, die das Parken, das Sitzen und die Umsicht optimieren. Klarerweise erfordert der hochkant stehende Touchscreen mit seinem Menü anfangs Einarbeitungszeit – das gilt vor allem für jene, die sich zum ersten Mal mit einem aktuell angebotenen Modell von Volvo vertraut machen. Im Großen und Ganzen überzeugen die Smartphone-Anbindung, die Kartendarstellung und die Zielführung.
Die vielen Extras haben klarerweise ihren Preis: Der Testwagen bleibt nur knapp unter der Marke von 50.000 Euro – durchaus beachtlich für das Einstiegsmodell, das in asketischer Ausführung mit einem Basistarif von 32.800 Euro beginnt. Der Tarif soll aber den Spaß nicht trüben, den die unseres Erachtens gelungene Formensprache mit sich bringt. Ausgeprägte Schultern, schlanke Leuchtenzeichnung, markante Schweller und eine selbstbewusste Kühlerfront markieren einen Blickfang. Im Ernst.
Die Technik
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner
Hubraum: 1477 ccm
Drehmoment: 265 Nm bei 1850 U/min
Leistung: 115 kW/156 PS/L/B/H: 4425/1863/1658 mm
Gewicht: 1549/2060 kg
Kofferraumvolumen: 460 — 1336 l
Tankinhalt: 54 l
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
0 — 100 km/h: 9,3 Sekunden
Verbrauch: 7,9 l/100 Kilometer
Kraftübertragung: Vorderradantrieb
Preis: 49.514,24 Euro
CO2-Emission: 146 g/km