US-Konjunktur schaltet überraschend einen Gang höher
Washington (APA/Reuters) - Die US-Wirtschaft hat zu Jahresbeginn überraschend an Fahrt gewonnen. Zwischen Jänner und März legte das Bruttoin...
Washington (APA/Reuters) - Die US-Wirtschaft hat zu Jahresbeginn überraschend an Fahrt gewonnen. Zwischen Jänner und März legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Plus von 2,0 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2018 waren 2,2 Prozent herausgesprungen.
Der private Konsum, der mehr als zwei Drittel des BIP ausmacht, legte zu Jahresbeginn um 1,2 Prozent zu und damit nicht mehr so stark wie Ende vorigen Jahres. Als Wachstumstreiber erwies sich allerdings der Staat, der kräftig investierte.
US-Präsident Donald Trump hat sich vorgenommen, das Wachstum auf mindestens drei Prozent hochzutreiben - eine Zahl, die mit 2,9 Prozent 2018 fast erreicht wurde. Trump hat die Notenbank Fed dennoch beschuldigt, mit ihren Zinserhöhungen im vorigen Jahr der Wirtschaft geschadet zu haben. Mittlerweile hat die Fed auf Pausenmodus umgeschaltet. Sie entscheidet am Mittwoch über den Leitzins und dürfte nach Ansicht von Experten den geldpolitischen Schlüsselsatz weiter in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,5 Prozent halten.
„Die Daten sehen erst einmal deutlich besser aus als erwartet. Im Detail allerdings sind sie nicht ganz so gut“, analysierte Heinrich Bayer von der deutschen Postbank. „Der private Konsum ist deutlich schwächer gewachsen, auch die Investitionen der Unternehmen. Zudem hat es einen sehr starken Lageraufbau gegeben. Dieser kann so nicht weiter gehen. Da muss über kurz oder lang ein Rücksetzer kommen. Allein schon eine Verlangsamung des Lageraufbaus sollte in den kommenden Quartalen das Wachstum dämpfen. Wir sehen daher keinen Grund, unsere Prognose für das Wachstum der US-Wirtschaft nach dem unerwartet guten Jahresauftakt anzuheben. Wir erwarten 2019 ein Plus von 2,5 Prozent.“