Ungarn - Schüler demonstrierten gegen Sprachgesetz
Budapest (APA) - Ungarns Schüler und Studenten machen Front gegen die geplante verpflichtende Fremdsprachenprüfung bei der Aufnahme in die U...
Budapest (APA) - Ungarns Schüler und Studenten machen Front gegen die geplante verpflichtende Fremdsprachenprüfung bei der Aufnahme in die Universität. Damit werde zehntausenden Schülern der Zugang zum Hochschulunterricht versperrt, hieß es bei einer Demonstration vor dem Budapester Parlament am Freitag. Medienberichten zufolge nahmen einige hundert Schüler und Studenten an dem Protest teil.
Das Unabhängige Schülerparlament forderte Orban auf, die geforderte Sprachprüfung doch selbst bis zum 1. September abzulegen. Erfolge dies nicht, werde ein Referendum angestrengt zur Frage: darf es in Ungarn einen Ministerpräsidenten geben, der jene Erwartungen nicht erfüllt, die von den Schülern beim Uni-Aufnahmeverfahren gefordert werden.
Die Redner betonten weiter, dass das gegenwärtige Schulsystem nicht geeignet sei, die Schüler auf die geforderten Sprachprüfungen vorzubereiten. Laut Pädagogengewerkschaft würden rund 500 Sprachlehrer fehlen, wobei nicht alle Eltern die nötigen Finanzen für Privatunterricht ihrer Kinder aufbringen könnten.
Die „Freie Universität“ bezeichnet das neue Gesetz als einen neuen Angriff der Orban-Regierung auf den „zugänglichen und unabhängigen Unterricht“. Die Verlierer seien zukünftige Generationen. Laut Statistischem Zentralamt verfügten im Vorjahr 55 Prozent der immatrikulierten Studenten über keine Sprachprüfung.
Der Protestaktion der Schüler und Studenten hatten sich Parteien und Gewerkschaften angeschlossen.