Ausstellung über Fotopionier Franz Josef Böhm in Krieglach
Krieglach (APA) - Er begann als Wanderschauspieler, lernte Peter Rosegger kennen und blieb schließlich als Fotograf im Mürztal hängen. Neben...
Krieglach (APA) - Er begann als Wanderschauspieler, lernte Peter Rosegger kennen und blieb schließlich als Fotograf im Mürztal hängen. Neben Mitgliedern des Hochadels, Wissenschaften oder Wintersportler lichtete Böhm auch Industrieanlagen oder historische Ereignisse ab. Eine Ausstellung im Rosegger-Museum des Universalmuseums Joanneum in Krieglach gibt nun Einblick in das vielseitige Schaffen des Künstlers.
Franz Josef Böhm (1874-1938) wurde in Wien geboren. Sein Vater war kaiserlicher Gärtner und las ihm aus den Werken von Grillparzer, Raimund, Nestroy und Anzengruber vor. Besuche im Theater weckten in ihm die Begeisterung für die Bühne. Doch zunächst begann er eine Buchbinderlehre, bevor er eine Theaterschule besuchte und Schauspieler wurde. Bald begann er sich auch für Fotografie zu interessieren und kaufte sich eine Kamera.
Gastspiele führten Böhm mehrmals nach Mürzzuschlag, wo er Peter Rosegger fotografierte, den er sehr verehrte. Der Dichter und der Hotelier Toni Schruf überredeten den Schauspieler, sich im Mürztal niederzulassen. In der Folge fotografierte er Kaiser Franz Joseph und seinen Gast Zar Nikolaus II. bei deren Besuch in Mürzsteg. Böhm war der erste Fotograf der Ersten Republik, der mit dem Staatswappen ausgezeichnet wurde.
Böhm dokumentierte die zweiten nordischen Winterspiele, die 1904 auf Betreiben von Toni Schruf in der Region stattfanden. Neben Menschen, Architektur und Begebenheiten wie Straßenbau oder Seilbahnbau fotografierte Böhm auch historische Ereignisse, bannte sie auf Glasplatten und bewahrte sie so für die Zukunft. Eine Reihe von Fotografien zeigt die für den Raum Mürzzuschlag bedeutenden Bleckmann-Stahlwerke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
(S E R V I C E - „Franz Josef Böhm. Fotopionier des Mürztals“. Ausstellung im Rosegger-Museum in Krieglach, kuratiert von Karlheinz Wirnsberger und Bianca Russ-Panhofer. 27.4. - 31.10., Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. www.rosegger.museum.at )