Opfer der Militärdiktatur in Argentinien seliggesprochen

La Rioja (APA/dpa) - Mehr als 40 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod ist der argentinische Bischof Enrique Angelelli seliggesprochen worden. „...

La Rioja (APA/dpa) - Mehr als 40 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod ist der argentinische Bischof Enrique Angelelli seliggesprochen worden. „Er war ein Vorbild an Tugend und Glaubensstärke bis zum Martyrium“, sagte der von Papst Franziskus entsandte Kardinal Giovanni Angelo Becciu bei der Zeremonie am Samstag in La Rioja.

Neben dem Bischof wurden auch drei weitere Opfer der Militärdiktatur (1976-1983) in Argentinien seliggesprochen, wie örtliche Medien berichteten.

Angelelli, bekannt als der „Bischof der Armen“, hatte sich für die Menschenrechte politisch Verfolgter eingesetzt. Er kam 1976 auf einer abgelegenen Bergstraße in der nordwestargentinischen Provinz La Rioja ums Leben. Die Behörden sprachen damals von einem Verkehrsunfall. Später stellte ein Gericht allerdings fest, dass Angelellis Fahrzeug von Schergen der Militärs abgedrängt wurde. Zwei ranghohe Offiziere wurden als Drahtzieher des Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Während der Militärdiktatur im Heimatland von Papst Franziskus verschwanden nach Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen bis zu 30.000 Regierungsgegner. Weite Teile des Klerus stützten damals die Junta. Die Kirchenführung verschleierte die Regierungsverantwortung sogar in einigen Fällen, in denen Priester und Nonnen ins Fadenkreuz der Diktatur gerieten.