Wieder Ausschreitungen bei Gelbwesten-Protesten
In Straßburg setzte die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein. Vermummte warfen Steine auf die Beamten.
Paris – In Frankreich ist es wieder zu Ausschreitungen bei Zusammenstößen zwischen sogenannten Gelbwesten und der Polizei gekommen. In Straßburg wollten rund 2000 Gegner der Politik von Präsident Emmanuel Macron rund einen Monat vor der Europawahl symbolisch auf das Europa-Parlaments zumarschieren.
Wegen Ausschreitungen mit massiven Sachbeschädigungen bei früheren Kundgebungen der Gelbwesten hatte die Polizei die Umgebung des Parlaments abgesperrt und setzte Tränengas gegen vorrückende Demonstranten ein. Auf TV-Bildern waren Vermummte zu sehen, die ihrerseits Steine und andere Gegenstände in Richtung der Sicherheitskräfte warfen.
Ein Kundgebung in Paris, wo es in der Vergangenheit zu schweren Krawallen gekommen war, verlief weitgehend friedlich. Versammlungen gab es auch in Lyon und Bordeaux. Die Polizei sprach von landesweit rund 23.600 Demonstranten. Zu Beginn der Proteste im November waren es noch rund 300.000 gewesen.
Die Kundgebungen hatten sich zunächst gegen geplante Benzinpreiserhöhungen gerichtet, später ging es auch ganz allgemein um Macrons Politik. Der Präsident hatte vor wenigen Tagen als Reaktion auf die Proteste unter anderem Steuersenkungen und mehr Volksbefragungen in Aussicht gestellt. (APA/Reuters)