Anschober: „Habe mich nie für AKW-Neubau ausgesprochen“
Rudi Anschober von den Grünen soll sich — unter bestimmten Umständen — für den Neubau von AKW ausgesprochen haben. Der oberösterreichische Landesrat dementiert dies, er habe das nie gesagt.
Wien, Linz — Verwirrung gab es in den letzten Tagen um eine Aussage von Othmar Karas (ÖVP), die über die Nachrichtenagentur APA verbreitet wurde. Der EU-Parlamentarier hatte anlässlich einer Energiedebatte mit Werner Kogler (Grüne) am vergangenen Donnerstag eine angebliche Aussage des oberösterreichischen Landesrates Rudi Anschober (Grüne) zitiert. Anschober soll laut Karas gesagt haben „dass es sinnvoller sein kann, eine neues AKW zu bauen, bevor man die Laufzeit eines alten verlängert".
Gegenüber der TT distanziert sich Anschober nun vehement von dieser Behauptung. „Weder handelt sich hier um ein Zitat von mir, noch spiegelt dieses meine Meinung wider", so der Grünen-Politiker. Die von ihm initiierte „Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg" habe sich zum Ziel gesetzt, eine starke Stimme gegen die Atomlobby zu sein. „Wir sprechen uns in aller Klarheit gegen AKW-Neubauten und gegen AKW-Laufzeitverlängerungen aus", so Anschober weiter. Dies stehe seit Jahrzehnten im Zentrum seines politischen Handelns und sei für ihn einer der Hauptgründe, sich politisch zu engagieren.
Karas wiederum, distanzierte sich von Meldungen, er teile diese Ansicht. Es spiegle nicht seine Meinung wieder, er sei klar gegen jede Form der Atomkraft. "Alte Atomkraftwerke sind gefährlicher als neue, das heiße aber nicht, dass neue Meiler gebaut, sondern dass alte stillgelegt werden sollen", so Karas. (hu)