Innsbruck

Aus der Liebe zum Blues

Martin Chromy lebt für den Blues – im Club 1329 im Bierstindl findet monatlich eine Session statt.
© Stegmayr

Seit einigen Monaten versucht Martin Chromy aus Innsbruck das Musikgenre in Tirol zu stärken.

Von Markus Stegmayr

Innsbruck –Die Idee dahinter war einfach. In der Facebook-Gruppe „Blues in Tirol“ sollten in Tirol und manchmal auch außerhalb der Landesgrenzen stattfindende Blues-Events gesammelt werden. „Sogar ich versäumte bis zu diesem Zeitpunkt Blues-Veranstaltungen“, sagt der passionierte Blues-Liebhaber Martin Chromy zu der Intention hinter der damaligen Gründung der Gruppe.

Dabei blieb es allerdings nicht. Zahlreiche Konzertanfragen trudelten nämlich in weiterer Folge bei Chromy ein. Musiker aus seinem Lieblingsgenre fragten ihn nach Auftrittsmöglichkeiten in Tirol oder auch nach Musikern, mit denen man zusammenspielen könnte. Aus der ursprünglichen Event-Gruppe, die noch dazu rasch wuchs, wurde eine Art Musiker-Netzwerk mit eigenen Veranstaltungs-Ambitionen. So hat Martin Chromy in Zusammenarbeit mit der Musikschule „Rock and More“ bereits eine Blues-Session in einem Innsbrucker Bogenlokal auf die Beine gestellt.

Die Ideen sind zahlreich. „Ich kenne kein Lokal in Innsbruck und in ganz Tirol, in dem einfach mal so Blues aufgelegt wird“, bemängelt Chromy. „Dabei kenne ich viele Leute mit großen Blues-Plattensammlungen, die doch einfach mal als DJs in Lokalen auflegen könnten“, schlägt Chromy vor. Außerdem hat er ganz konkrete Vorstellungen, wie man den Blues von den in Innsbruck stattfindenden Sessions, unter anderem gibt es eine solche im „Bierstindl“, unters breitere Volk bringen könnte. Es sei doch denkbar, dass man die Sessions aufnimmt und den Besuchern dann nach dem Abend einen USB-Stick mitgibt, auf dem sich die Live-Aufnahme des gerade Gehörten befindet.

Auf längere Sicht gesehen kann sich der Blues-Enthusiast so einiges vorstellen. Allein stemmen könne er das aber nicht, schiebt er nach. Schließlich habe er bereits einen anderen Vollzeitjob.

So bleibt die Hoffnung, dass verstärkt Lokale, Veranstalter und weitere Blues-Anhänger auf seine Bestrebungen aufmerksam werden. „Optimal wäre es beispielsweise, wenn es zwei bis drei Lokale in jedem Bundesland gäbe, dann könnte man Tauschkonzerte organisieren, bei denen Musiker aus Tirol in Salzburg spielen und umgekehrt“, wünscht sich Chromy.

Der Weg dorthin ist allerdings noch weit, das klassische Blues-Publikum außerdem laut Chromy tendenziell in der Altersklasse über 40 anzusiedeln. Im Gegensatz zur Tiroler Jazz-Szene gibt es auch wenig akademischen Nachwuchs. Das Ziel für Chromy ist somit klar definiert: „Den Blues aus der Nische herausholen“, sagt er. Ob, mit welchen Mitteln und welcher Unterstützung ihm das gelingt, werde sich herausstellen.