Sieben Tage Kultur - Die Woche 29.04. bis 04.05. - WIEDERHOLUNG
Wien (APA) - Auch Frühlingszeit ist Festivalzeit: Das Linzer Filmfestival Crossing Europe geht zu Ende, das Donaufestival in Krems bestreite...
Wien (APA) - Auch Frühlingszeit ist Festivalzeit: Das Linzer Filmfestival Crossing Europe geht zu Ende, das Donaufestival in Krems bestreitet sein zweites und letztes Wochenende, die Wiener Festwochen geben einen detaillierten Einblick in ihr Programm und in die Auftakt-Produktion „Diamante“. Dazu Premieren, Ausstellungen und Konzerte - eine vielfältige Kulturwoche.
Zwei sehr unterschiedliche Preisverleihungen bringt der Montag. In London werden die International Opera Awards in 18 Kategorien verliehen. Unter den besten Uraufführungen ist Thomas Larchers „Das Jagdgewehr“ von den vergangenen Bregenzer Festspielen nominiert. Das Theater an der Wien ist als bestes Opernhaus in der Königskategorie vertreten. Das Austrotrio bei den Nominierten komplettiert in der Sparte der Besten Soloaufnahmen Max Emanuel Cencic mit seinem Album „Porpora Arias“. In Linz endet das Crossing Europe mit der Preisverleihung. Die am höchsten dotierte der sieben Kategorien ist jene für den besten Langspielfilm, dessen Regisseur bzw. Regisseurin 10.000 Euro erhält. Highlight des restlichen Kultur-Montags ist die Ausstellung „Das rote Wien“. Die Eröffnung findet in der Volkshalle des Rathauses statt, die Ausstellung selbst füllt das benachbarte MUSA.
Am Dienstag spielt Lenny Kravitz beim Saisonabschluss-Konzert in Ischgl auf, Leonard Bernsteins „Candide“ hat in der Wiener Kammeroper Premiere. Das Theater der Jugend widmet sich in seiner Innenstadt-Spielstätte Mary Shelleys „Frankenstein“.
Ein Alternativprogramm zum Mai-Aufmarsch bietet der Konzertsaal der Wiener Sängerknaben (MuTh) am Mittwoch mit der Präsentation seines achten Saisonprogramms. Ein schon älterer Sängerknabe konzertiert am Abend in der Stadthalle: Sir Elton John ist in Wien zu Gast.
Im Bühnensetting der Produktion „Diamante“ findet am Donnerstag die zweite Pressekonferenz der Wiener Festwochen statt. In der Erste Bank Arena in Wien-Donaustadt gibt Regisseur Mariano Pensotti im Gespräch mit Intendant Christophe Slagmuylder einen Einblick in sein Projekt. Die Künstlerin Anna Witt berichtet über ihre Arbeit mit Bewohnern des Alfred-Klinkan-Hofs. Mit deren Herzschlägen als kollektiver Sound startet das Festwochen-Programm mit „Beat House Donaustadt“ am 11. Mai um 16 Uhr. In den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt kommt Stefan Vögels Komödie „Die Niere“ zur Österreichischen Erstaufführung. Das dichte Konzertprogramm des Tages reicht von Selig (Chelsea) über Element Of Crime (Gasometer) bis zu John Scofield (Porgy & Bess).
Am Freitag schauen dann Mumford & Sons in der Wiener Stadthalle vorbei. Im Stadtturm Gmünd in Kärnten eröffnet eine William-Turner-Schau, im Künstlerhaus Graz startet eine Ausstellung mit dem kryptischen Titel „Deuscthland#ASNCHLUSS#Östereich“. Dahinter verbirgt sich die Österreich-Adaption einer 2017 in Düsseldorf von Jan Böhmermann konzipierten realsatirischen Installation. „Die harte Passkontrolle am Eingang, die persönliche Wahl einer neuen Identität in Konfrontation zu den eigenen Vorurteilen bezüglich Klasse, Rasse oder des Geschlechts bis hin zur Auseinandersetzung mit der eigenen Spiegelung in der historischen Schuld während des rasanten Ritts durch den virtuellen Nazi-History-Themenpark sind nur einige wenige der Erlebnismomente dieser nervenaufreibenden Show“, verspricht die Ankündigung. Während in Berlin das Theatertreffen u.a. mit dem Wiener „Hotel Strindberg“ eröffnet sowie der Deutsche Filmpreis vergeben wird, startet am Nachmittag in Krems das zweite Wochenende des Donaufestivals. Am Abend warten im Messegelände u.a. eine performative Installation von El Conde de Torrefiel und eine Performance der Choreografin Ligia Lewis auf ihr Publikum.
Am Samstag startet das Festival „Theaterwild“ im Dschungel Wien. Die britische Sängerin Anne-Marie gastiert im Gasometer. Premierentag ist an den Landestheatern in St. Pölten („Ödipus / Antigone“), Linz (Cherubinis Oper „Medee“) und Innsbruck („Phantasma X“ von Martin Plattner).
Am Sonntag geht das Donaufestival zu Ende. Letzter Act ist um 21.30 Uhr ein Konzert der britischen Rapperin und Autorin Kate Tempest im Stadtsaal. „Sie rattert und spuckt die Wörter nur so heraus; sie hat Rhythmus, Stil und zugleich proletarische Lässigkeit“, macht die Ankündigung neugierig. „In ihren Texten treffen sich Shakespeare und Roots Manuva, Gil Scott-Heron und die Gebrüder Grimm; sie zitiert Tragödien aus dem antiken Athen und rappt für die ‚chemical kids‘ in den Städten von heute.“