Trient und Schwaz: Gelebte Partnerschaft seit 30 Jahren
Das Silber und der Bergbau verbinden geschichtlich Schwaz mit Trient. Ein Partnerschaftsvertrag, gelebte Freundschaften und eine Schulinitiative tun selbiges seit 30 Jahren. Das Jubiläum wurde jetzt gefeiert.
Schwaz –„ Am Anfang war es ein Kennenlernen, daraus ist eine Freundschaft geworden und dann eine Beziehung, die in einer Partnerschaft ihren Höhepunkt fand.“ Mit diesen Worten umschrieb der Trienter Bürgermeister Alessandro Andreatta Samstag bei einem Festakt im Schwazer Rathaus, was sich zwischen Trient und Schwaz im Laufe von 30 Jahren entwickelt hat.
Gefeiert wurden 30 Jahre Freundschaft, 20 Jahre Freundschaftsvertrag, 10 Jahre Partnerschaftsvertrag Schwaz – Trient/Argentario. Für ihre jahrelangen außerordentlichen Leistungen im Dienste dieser Freundschaft wurden Edith Vylet (Italienisch-Beauftragte in der VS Johannes Messner) und Armando Stefani (Obmann Stadtbezirk Trient-Argentario) mit dem Verdienstzeichen der Stadt Schwaz ausgezeichnet.
„Wir haben in diesen 30 Jahren schon vieles erlebt und so viele Freunde gewonnen. Und wir haben vor allem die Kinder von beiden Städten zueinander gebracht“, erklärte Bürgermeister Hans Lintner. Zwischen Schwaz und Trient-Argentario, dem Silberbezirk Trients, bestehen seit 1989 verschiedene Kontakte, die mit einem Besuch aus Martignano ihren Anfang nahmen. Eine Delegation holte damals Erkundigungen über das Silberschaubergwerk ein, weil eines in Trient geplant war. An dessen Eröffnung 1990 und am Jubiläum 500 Jahre Sigmund-Erbstollen 1991 nahm eine große Schwazer Abordnung teil und man wurde dabei auf uralte Verbindungen der beiden Bergbaugebiete aufmerksam.
In diesem Zusammenhang suchte im Herbst 1992 der damalige Kulturgemeinderat BM Hans Lintner gemeinsam mit Christian Rafelsberger vom Tourismusverband Schwaz-Pill für die Scuola R. Zandonai in Martignano eine Partnerschule. Die Schüler in Martignano erlernten als Zweitsprache Deutsch und ihr Lehrer Andrea Patauner wollte ihnen die Sinnhaftigkeit des „Sprachenlernens“ durch eine Partnerschaft mit deutschsprachigen Kindern anschaulich näherbringen. Auf Schwaz war man durch geschichtliche Verbindungen gekommen: Argentario bedeutet Silberberg und Schwaz ist die Silberstadt. Erste Verbindungen mit der Johannes-Messner-Volksschule und deren Direktorin Kristina Psenner, die diese Pläne von Anfang an unterstützte, wurden geknüpft. Hildegard Danler hat das Schulpartnerprojekt zuerst als Lehrerin und seit 2011 als neue Direktorin mit großem Elan fortgesetzt. Sie fährt immer im Mai mit ihren Lehrpersonen und Schulkindern nach Martignano zum Schulaustausch. Und das nun schon seit 27 Jahren.
Die Verbindungen zwischen Schwaz und Trient wurden bald auch von anderen Initiativen verstärkt. 1999 schlossen die beiden Städte daher einen Freundschaftsvertrag. Mit der Gründung des Vereines der Städtepartnerschaften von Schwaz im Jahr 2000 wurde die Freundschaft weiter intensiviert, nicht zuletzt durch den guten Draht zwischen dem Obmann GR Walter Egger und dem Präsidenten des Partnerschaftsvereines Trient-Argentario, Egidio dalla Costa. 2009 wurde schließlich der offizielle Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.
BM Andreatta: „Wir haben damit eine Brücke aufgebaut, die immer besser und mit der Zeit noch stabiler wird. Daran arbeiten wir, dass wir Europa gemeinsam aufbauen, ein Europa des Friedens und des Verständnisses. Für dieses Ziel stehen Schwaz und Trient bestimmt in den ersten Reihen mit ihren Städten und Menschen.“ (chro, ad)