WikiLeaks-Chef Hrafnsson: Neue Ermittlungen durch politischen Druck
London/Stockholm (APA/dpa) - WikiLeaks-Chef Kristinn Hrafnsson vermutet Druck von außen hinter den neu aufgenommenen Voruntersuchungen in Sc...
London/Stockholm (APA/dpa) - WikiLeaks-Chef Kristinn Hrafnsson vermutet Druck von außen hinter den neu aufgenommenen Voruntersuchungen in Schweden zu Vergewaltigungsvorwürfen gegen WikiLeaks-Gründer Julian Assange. „Es ist unbestreitbar, dass politischer Druck auf Schweden zur Wiederaufnahme des Falles geführt hat“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur kurz nach der Ankündigung der schwedischen Anklagebehörde am Montag.
Der ganze Fall sei von Anfang bis Ende politisch ausgeschlachtet worden. Für den Fall, dass Assange nach Schweden ausgeliefert wird, sagte Hrafnsson: „Es gäbe Assange die Gelegenheit, seine Unschuld zu beweisen.“ Assange habe immer gesagt, er sei bereit, sich den Vorwürfen zu stellen - vorausgesetzt, die schwedischen Behörden garantierten, dass er von dort nicht in die USA ausgeliefert werde.
Assange sitzt seit seiner Festnahme in der ecuadorianischen Botschaft in London im Gefängnis. Hrafnsson hatte am Montag nach eigenen Worten keine Gelegenheit, mit Assange zu sprechen und wusste deshalb nicht, wie dieser auf die Nachricht reagiert.
Assange wird vorgeworfen, 2010 eine Frau in Schweden vergewaltigt zu haben. Er hat die Vorwürfe stets bestritten. Die USA wollen Assange wegen der Veröffentlichung von Militärdokumenten zu den US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan den Prozess machen.