Maler Odin Wiesinger 2 - Grüne und SPÖ sprechen von „Provokation“
Linz (APA) - Die FPÖ-Nominierung des umstrittenen Malers Odin Wiesinger für Oberösterreichs Landeskulturbeirat stößt bei Grünen und SPÖ auf ...
Linz (APA) - Die FPÖ-Nominierung des umstrittenen Malers Odin Wiesinger für Oberösterreichs Landeskulturbeirat stößt bei Grünen und SPÖ auf Empörung. Beide Landesparteien sehen das als „Provokation“ der mit der ÖVP regierenden Freiheitlichen. Sie fragten sich Montagvormittag, wie lange Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) dem noch zusehe und wann er die „Stopptaste“ drücke.
Der Grüne Kultursprecher Severin Mayr forderte vor der Regierungssitzung Montagnachmittag, in der die Liste aller Kandidaten zum Beschluss vorgelegt wird, „bei der Bestellung der neuen Mitglieder des Landeskulturbeirates noch einmal einen Schritt zurückzugehen“. Die FPÖ solle jemanden finden, dem „Verbindungen zu Rechtsaußen-Organisationen nicht nachgesagt werden können“.
SPÖ-Landesparteichefin und Landesrätin Birgit Gerstorfer hat angekündigt, in der Regierungssitzung den Antrag zu stellen, die Nominierung zurückzustellen. Sie sieht in Wiesingers Ernennung „nach den jüngsten rechtsextremistischen Ausfällen in der FPÖ („Rattengedicht“, Nähe zu den Identitären) den nächsten Versuch von Landeshauptmann-Stellvertreter Haimbuchner, Zwietracht zu säen“. Auch die Grünen glauben, dass die FPÖ offenbar versuche herauszufinden, wo „Stelzers Schmerzgrenze“ liege.
„Kunst bleibt Kunst und diese hat kein Mensch einzuengen oder zu verbieten - ob Gabalier oder Wiesinger.“ Wer das versuche, habe in Österreichs Politik nichts verloren, kommentierte indes FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker den Protest von SPÖ und Grünen gegen die Nominierung des Innviertler Künstlers.
Die Kulturplattform OÖ (KUPF) sowie die SPÖ-nahe Gesellschaft für Kulturpolitik (gfk) haben gemeinsam in einem Offenen Brief an Stelzer appelliert, „sich die Tragweite dieser Nominierung bewusst zu machen“ und ersuchen ihn, „in seiner Funktion als Kulturreferent und Landeshauptmann die Nominierung“ abzulehnen und sich „von allen Versuchen seitens der FPÖ, unser Land kulturpolitisch um Jahrzehnte zurückzuwerfen“ zu distanzieren.