Mehr Schutz für Alpen gefordert
Die Alpen gelten als Naturidyll, werden aber gleichzeitig intensiver genutzt als jedes andere Hochgebirge. Grund genug für die Alpenvereine ...
Die Alpen gelten als Naturidyll, werden aber gleichzeitig intensiver genutzt als jedes andere Hochgebirge. Grund genug für die Alpenvereine Österreichs, Deutschlands und Südtirols, im Rahmen der Kampagne „Unsere Alpen" mehrere Forderungen an die Europapolitik zu richten.
So soll der sanfte Tourismus gefördert werden, „das Prinzip ,lauter, größer, spektakulärer' darf nicht der Maßstab für Tourismusentwicklung sein". Weiters müssen Ausbaugrenzen festgesetzt werden, um die letzten alpinen Freiräume zu erhalten. Außerdem wollen die drei Alpenvereine den Verkehr eindämmen, der sich „in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat", mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Gleichzeitig betonen die Vereine die Bedeutung der Alpen für ganz Europa. Beispielsweise als Wasserspeicher und Energielieferant.
Wie stark die Alpen genutzt und beansprucht werden, zeigen schon allein die 500 Millionen Übernachtungen pro Jahr, die von 150 Mio. Touristen gebucht werden. 43 Prozent (160 Millionen) der weltweiten Skitage entfallen auf das größte Gebirge Europas. Dazu passt auch, dass fast 40 Prozent aller Skilifte in den Alpen stehen. Über 1000 Wasserkraftwerke produzieren 166 Terrawattstunden Strom pro Jahr. Die Alpen sind aber auch der Lebensraum für 13.000 Pflanzen- und 30.000 Tierarten. Ein Lebensraum, der in 120 Jahren um zwei Grad wärmer wurde. (TT)