„Almosenmeister“ des Papstes droht Klage wegen Stromdiebstahls

Rom (APA) - Weil er am Samstag eigenhändig dafür gesorgt hat, dass 150 Familien in einem illegal besetztem Wohnhaus wieder Strom und warmes ...

Rom (APA) - Weil er am Samstag eigenhändig dafür gesorgt hat, dass 150 Familien in einem illegal besetztem Wohnhaus wieder Strom und warmes Wasser haben, droht dem „Almosenmeister“ des Papstes, dem polnische Kardinal Konrad Krajewski, eine Strafanzeige wegen Stromdiebstahls. Dies berichteten italienische Medien am Montag.

Die römische Stromgesellschaft Acea reichte bei der Polizei eine Anzeige wegen unerlaubter Einschaltung gesperrter Stromzähler ein. Wegen unbezahlter Rechnungen in Höhe von 300.000 Euro war der Strom in dem Gebäude am 6. Mai abgestellt worden. Die Strafanzeige wurde gegen unbekannt eingereicht.

Kajewski besuchte am Samstag die rund 400 Bewohner des Gebäudes, das die Gemeinde Rom räumen will, und brachte den Kindern Spielsachen. Da das Gebäude und die besetzten Wohnungen drei Tagen ohne Strom waren, reaktivierte Krajewski selbstständig die Stromversorgung.

Krajewkis betonte, er übernehme persönlich die Verantwortung für seine Geste vor der Stromgesellschaft und der Gemeinde Rom. Das verwahrloste Gebäude im Besitz der Stadt Rom unweit der bekannten Kirche Santa Croce in Gerusalemme ist seit 2013 von Aktivisten des Verbands Action besetzt, der sich für Sozialwohnungen zugunsten einkommensschwacher Personen einsetzt.

Unter Papst Franziskus ist Krajewski immer wieder zugunsten von Obdachlosen und Armen in Rom im Einsatz. Er war erst kürzlich auf die griechische Insel Lesbos gereist, um im Namen des Papstes Geldspenden für Flüchtlingsprojekte zu überreichen.