Sri Lanka verhängt Ausgangssperre nach Ausschreitungen gegen Muslime
Colombo/Christchurch (APA/AFP) - Nach Ausschreitungen gegen Muslime in Sri Lanka ist im ganzen Land eine Ausgangssperre verhängt worden. Die...
Colombo/Christchurch (APA/AFP) - Nach Ausschreitungen gegen Muslime in Sri Lanka ist im ganzen Land eine Ausgangssperre verhängt worden. Die nächtliche Sperre gilt nach Polizeiangaben sechs Stunden lang. Die Lage in Sri Lanka ist nach den mutmaßlich islamistischen Anschlägen am Ostersonntag auf mehrere katholische Kirchen und Luxushotels weiterhin angespannt.
Zunächst war der Polizei zufolge nur in drei Bezirken eine Ausgangssperre verhängt worden, nachdem christliche Gruppen Geschäfte von Muslimen und Moscheen angegriffen hatten. Als die Ausschreitungen sich auf mehrere Bezirke nördlich der Hauptstadt Colombo ausweiteten, sei die Sperre im ganzen Land verhängt worden.
Bei den Selbstmordattentaten auf insgesamt drei Kirchen und drei Luxushotels waren am Ostersonntag insgesamt 258 Menschen gestorben, etwa 500 weitere wurden verletzt. Seit der Anschlagsserie gilt in Sri Lanka der Ausnahmezustand.
Die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) reklamiert die Attacken für sich. Sri Lankas Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama‘ath (NTJ) für die Anschläge verantwortlich, glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatte.