Bezirk Imst

Budget am Limit: Mieminger Wunschliste ist zu lang

Die Sanierungskosten dieser Kapelle im Weiler See betragen rund 100.000 Euro und sind im Mieminger Budget nicht vorgesehen.
© Ploder

„Unerwartetes“ belastet das Mieminger Budget. Freier Ertrag aus dem Vorjahr reicht nicht für die Finanzierung neuer Aufgaben.

Von Thomas Ploder

Mieming –Mit großer Freude nahmen vor rund drei Monaten Bürgermeister und Gemeinderat das Ergebnis des Jahresabschlusses 2018 zur Kenntnis. Dieser lag rund 300.000 Euro über dem erwarteten Betrag. „Damit bleibt uns etwas Spielraum, um unerwartete Ausgaben zu finanzieren“, betonte BM Franz Dengg, die TT berichtete. Wie schnell diese Summe allerdings durch unerwartete Ausgaben überschritten werden würde, vermutete zu diesem Zeitpunkt wohl niemand. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates beschäftigte man sich unter anderem mit der Fremdwasserausleitung beim Kanalsystem in Fronhausen. Ein Thema, mit dem im Vorfeld niemand hohe Kosten verband. Wie sich nun zeigt, benötigt man alleine für eine umfassende Analyse 55.000 Euro. „Der Aufwand ist deutlich zu hoch“, betonte dazu BM Franz Dengg, „wir sollten uns auf die kritischen Bereiche und unbedingt notwendigen Maßnahmen beschränken, um den Aufwand zu senken.“

Eine Ansicht, der sich der Gemeinderat anschloss. Die folgenden Arbeiten am Kanalsystem könnten bis zu 500.000 Euro kosten. Im Budget sind für die Sanierungen des Abwassersystems aber nur 150.000 Euro geplant.

Ebenso ohne budgetäre Deckung beschloss der Gemeinderat, den Wirtschafts­treuhänder und Steuerberater Othmar Schönherr mit der Causa möglicher Rückforderungen von Ausschüttungen an Mitglieder von Agrargemeinschaften zu beauftragen. Die Ergebnisse müssen bis Ende August vorliegen. Ob, wann und in welcher Höhe dem Aufwand Substanzerlöse aus Rückforderungen gegenübergestellt werden können, wurde nicht thematisiert.

Als Maßnahme der Traditions- und Kulturpflege bewertet der Gemeinderat seine grundsätzliche Zustimmung zur Sanierung einer Feldkapelle im Weiler See. Die Eigentümerfamilie erklärte sich bereit, die Fläche, auf der die Kapelle steht, an die Gemeinde zu übertragen und einen Zugang über einen Fußweg zu sichern. Nach ersten, groben Schätzungen betragen die Kosten der Restaurierung etwa 100.000 Euro. Auch diese Ausgaben sind im Haushalt des laufenden Jahres nicht vorgesehen.

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