30-Betten-Zubau beim Grinner Heim startet 2020
Heimverband und Sprengel St. Josef setzen auf bewährte Strukturen. Pflegeverein Kappl würdigte Verdienste des scheidenden Obmanns Sailer.
Von Toni Zangerl
Grins, Kappl –Im Bergdorf Grins laufen die Fäden einer großen Pflegeregion zusammen: Der Sprengel mit acht Sozialvereinen (Galtür, Ischgl, Kappl, See, Grins, Pians, Stanz und Tobadill) und ebenso vielen Mitgliedern des Gemeindeverbandes „Wohn- und Pflegeheim St. Josef“ findet sich unter einem Dach.
„Wir halten an den gewachsenen Strukturen fest und werden sie weiterentwickeln“, sagte Sprengelobmann BM Thomas Lutz auf TT-Anfrage am Dienstag. Frühere Überlegungen, ein Pflegeheim im Paznaun zu bauen, seien kein Thema mehr. Dem konnte Pflegeexperte Gottlieb Sailer nur zustimmen. Vielmehr würden sich alle acht Verbandsgemeinden zum Bettenausbau am Standort Grins bekennen. „Wir starten im Frühjahr 2020 mit dem Zubau westlich des Pflegeheims St. Josef“, hob Lutz hervor. Mit 30 neuen Pflegebetten komme man auf eine Kapazität von insgesamt 90 Betten.
In Kappl kam es am Montagabend zum Führungswechsel im Pflegeverein, der heuer sein 25-jähriges Bestehen feiert. Gottlieb Sailer, 13 Jahre Obmann, übergab die Führungsaufgabe an seinen einstimmig gewählten Nachfolger Bruno Jörg.
„Sailer hat mit seinem Team unschätzbare Arbeit zum Wohl der Kappler geleistet“, hob Neo-Obmann Jörg hervor. „Er hat unzählige Pflegebetten aufgestellt. Er war ein hervorragender Netzwerker und hat die Kappler Seniorenstube ins Leben gerufen. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Die 2014 eröffnete Seniorenstube, Treffpunkt für „Huangart“ und Kartenspiel, ist im Oktober 2018 zum Haus für Tagesbetreuung adaptiert worden, wie Sailer schilderte. Dem Verein bleibt er als Obmann-Stellvertreter erhalten.
Im Beisein von BM Helmut Ladner legte der scheidende Obmann eine umfassende Bilanz vor: In Summe habe der Verein 265 Klienten unterstützt und 1200 Pflegehilfsmittel kostenlos an die Mitglieder und deren Angehörige ausgegeben. Aktuell sind laut Sailer rund 200 Hilfsmittel wie Rollatoren, Rollstühle, Duschsitze und Notruftelefone bei 50 Klienten im Einsatz. „Ein wichtiger Schwerpunkt des Vereins ist Beratung und Information in Hinblick auf finanzielle Probleme. Daher stellen wir auch Anträge bei Hilfsorganisationen.“
Bezüglich der künftigen Vereinsarbeit sagte Obmann Jörg: „Wichtig ist, dass wir Infos bekommen, wenn jemand Hilfe braucht. Geplant sind ein Kurs für die häusliche Krankenpflege sowie eine Diabetikerschulung.“ Ab Jahresmitte werde es auch ein bezirksweit mobiles Palliativteam des Zammer Krankenhauses geben.