USA und Russland senden vor Beratungen in Sotschi Entspannungssignale
Sotschi/Caracas (APA/AFP) - Vor dem Treffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin haben beide Länder...
Sotschi/Caracas (APA/AFP) - Vor dem Treffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin haben beide Länder ihre Hoffnung auf eine Entspannung ihrer konfliktreichen Beziehung geäußert. „Wir mögen bei einigen Themen anderer Meinung sein, aber wenn es im Interesse unserer Nationen ist, ist es unsere Verantwortung, einen Weg voran zu finden“, schrieb Pompeo am Dienstag auf Twitter.
Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow sagte der Nachrichtenagentur Interfax, Pompeos Besuch könne womöglich dazu beitragen, das bilaterale Verhältnis „etwas zu stabilisieren“. Der US-Außenminister will am Dienstagnachmittag in Sotschi am Schwarzen Meer zunächst seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen. Im Anschluss ist ein gemeinsames Gespräch mit Putin geplant.
Wichtigstes Thema der Beratungen dürfte der Konflikt um das Atomabkommen mit dem Iran sein, das die USA vor einem Jahr einseitig aufgekündigt hatten. Russland und die anderen Partner Frankreich, Großbritannien, Deutschland und China halten weiterhin an dem Abkommen fest. Teheran hatte vergangene Woche angekündigt, bestimmte Auflagen aus der Vereinbarung nicht mehr einzuhalten und binnen 60 Tagen mit weiteren Schritten gedroht, den die verbliebenen Vertragspartner hätten nicht wie zugesichert dafür gesorgt, dass die iranische Öl- und Finanzindustrie vor den Folgen von US-Sanktionen geschützt werde. Andernfalls werde die Anreicherung von Uran wieder aufgenommen. Der radioaktive Stoff kann je nach Anreicherungsgrad für den Betrieb von Atomkraftwerken oder aber hochangereichert für den Bau von Nuklearwaffen genutzt werden. Dass Abkommen soll verhindern, dass der Iran Atombomben baut. Washington verschärfte nach den Ankündigungen des Iran seine Sanktionen gegen Teheran und verlegte Kriegsschiffe und Langstreckenbomber in die Region.
Lawrow machte die „einseitigen Entscheidungen“ der USA für die Krise verantwortlich. Er hoffe auf eine „offene Unterhaltung“ mit seinem US-Kollegen, sagte der russische Chefdiplomat am Montag in Sotschi. Auch andere Streitthemen belasten das Verhältnis zwischen Washington und Moskau, darunter der Krieg in Syrien, der Ukraine-Konflikt und die Rüstungskontrolle. Zuletzt sorgte auch die Krise in Venezuela für schwere Irritationen.
(Alternative Schreibweise: Riabkow, Ryabkov)