Musik

„Heart of Noise“ im Haus der Musik: Vorfühlen für das Kulturquartier

Das peruanische Duo „Dengue Dengue Dengue“ schöpft aus der Musiktradition seiner Heimat und mischt sie mit Elektrosounds. Zu sehen am 9. Juni im Haus der Musik.

Am Pfingstwochenende regiert in Innsbruck wieder der experimentelle Sound. Das „Heart of Noise“ zieht ins Haus der Musik ein. Eine Herausforderung für alle Beteiligten.

Von Barbara Unterthurner

Innsbruck –Es blackt und deatht und noiset und dröhnt, flimmert, flickert, färbt, bleicht, singt. So stellt sich das „Heart of Noise“-Festival derzeit online vor. In diesen bunten Chor an Aktivitäten stimmt auch das Motto 2019 mit ein, das mit „Don’t Stop The Dance!“ zementiert: Das bereits subkulturelle Tradition gewordene Musikfestival bleibt weiter in Bewegung. Entgegen einer Tradition, die einer immer gleichen Systematik folgt, gibt sich das „Heart of Noise“ musikalisch und programmatisch stets wandelbar – was auch neue klangliche Herausforderungen für die Zuhörer bedeutet.

„In Bewegung“ könnte man auch die Herbergssuche für das Festival nennen. Dass man keine fixe Heimat hat, damit haben sich die Macher Chris Koubek und Stefan Meister wohl inzwischen abgefunden: Von den Stadtsälen, wo das „Heart of Noise“ 2011 zum ersten Mal über die Bühne ging, wechselte man in den dunklen Treibhauskeller. Um in diesem Jahr nun in die lichte Architektur des erst acht Monate alten Hauses der Musik emporzusteigen. Kein einfaches Unterfangen, stand doch erst Ende Februar für alle Beteiligten endgültig fest, dass das Festival ein Gastspiel in dem bisher vor allem von klassischen Klängen geadelten Großen Saal haben kann. Schon kurz nach Fertigstellung der neuen Spielstätte war klar: Die Technik wird für ein Noise-Festival kaum ausreichen. Inzwischen habe man sich auf einen Kompromiss geeinigt, lassen Koubek und Meister wissen: „Wir werden auch heuer wieder eine ,Heart of Noise‘-würdige Ton- und Licht-Situation schaffen.“

Nicht nur in technischen Belangen, sondern auch in Hinsicht auf das Programm will man sich nicht lumpen lassen: Ein Budget von ca. 100.000 Euro ergibt ein Line-up für drei Tage, das laut Koubek vermitteln soll, wie sich ein „Kulturquartier“ anfühlen könnte.

Sichtbares Symbol für die Stadtraumeinnahme ist heuer die „Disco Volante“ am Vorplatz des Hauses der Musik. Auf der von columbosnext und studio3 (dem Institut für experimentelle Architektur der Uni Innsbruck) entworfenen Plattform findet am 7. Juni auch die Eröffnung statt. Ein Abend, der von besonders viel Tiroler Unterstützung geprägt ist: Neben Performances von Marco Tiberius Schaaf und Michaela Senn wird der zweite Teil der Oper „Akhtamar“ aufgeführt (siehe unten).

Saxophonist Ben Vince und DJane Kornelia Binicewicz werden am Samstag das „höchste Dach der Stadt“ auf dem Pema-Turm bespielen, die georgische Klangkünstlerin Vo Ezn und der Wiener Zanshin eine Tramfahrt von Innsbruck bis Mutters.

Auch Samstag und Sonntag stehen im Zeichen von Klangkunst abseits von Formatradio – mit internationalem Anspruch und hohem Frauenanteil: „Es ist heute viel leichter, gute, weibliche Acts zu buchen“, meint Meister. In diese Bewegung fügt sich das „Heart of Noise“ wieder gern ein: Neben Komponistin Kara-Lis Coverdale geben sich auch Cellistin Lucy Railton oder Performancerin Elizabeth Bernholz, besser bekannt als Gazelle Twin, im Haus der Musik die Ehre.

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