Europarats-Generalsekretär: Länder erschweren Geschlechtsänderung
Straßburg/Europa-weit (APA/dpa) - Der Generalsekretär des Europarats, Thorbjorn Jagland, hat Mitgliedsstaaten kritisiert, die für den Prozes...
Straßburg/Europa-weit (APA/dpa) - Der Generalsekretär des Europarats, Thorbjorn Jagland, hat Mitgliedsstaaten kritisiert, die für den Prozess der Änderung des Geschlechts auf offiziellen Dokumenten immer noch eine Sterilisation fordern. Diese Herangehensweise widerspreche einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) aus dem Jahr 2017.
In diesem sei festgehalten worden, dass die offizielle Änderung des Geschlechts eines Menschen nicht an Vorgaben gebunden sein dürfe. Alle Mitgliedsstaaten des Europarates müssten in diesem Bereich ihre Gesetze und Praktiken mit der Rechtsprechung des EGMR in Einklang bringen, erklärte Jagland am Mittwoch anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai.
In 13 Mitgliedstaaten des Europarates werde für die Eintragung eines anderen Geschlechts für Transgender-Personen eine operative Geschlechtsänderung - also die Entfernung der angeborenen Geschlechtsorgane - gefordert. Darunter seien beispielsweise die Türkei, Bulgarien und Finnland. Zudem gebe es in anderen Mitgliedsstaaten gar keine formale Möglichkeit, das eingetragene Geschlecht rechtlich ändern zu lassen.