Europas Leitbörsen zu Mittag überwiegend tiefer
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Verlauf überwiegend schwächer tendiert. Nach dem Erholungsschub...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Verlauf überwiegend schwächer tendiert. Nach dem Erholungsschub am Vortag geht es zur Wochenmitte wieder abwärts mit den Aktienkursen. Unverändert lastet der jüngst eskalierte Handelsstreit zwischen den USA und China auf der Stimmung.
Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,60 Prozent auf 3.344,24 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.30 Uhr mit 11.936,32 Punkten und minus 0,46 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London stieg um moderate 0,08 Prozent und steht nun bei 7.247,07 Stellen.
Zudem gab es enttäuschende Konjunkturnachrichten aus der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Chinas Wirtschaft verlor zum Auftakt des zweiten Quartals und damit bereits vor der Verschärfung des Handelsstreits mit den USA in einigen wichtigen Bereichen an Fahrt. Im April war das Wachstumstempo beim Einzelhandelsumsatz, der Industrieproduktion und den Investitionen in Sachanlagen zurückgegangen - in allen drei Werten wurden zudem die Erwartungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten enttäuscht.
Die Nachrichten aus China strahlten negativ auf die besonders konjunktursensiblen Branchen innerhalb Europas aus. So büßte der Index der Automobilhersteller und -zulieferer deutlich. Ebenfalls gemieden wurden europaweit die Aktien von Minenbetreibern und Rohstoffwerte.
Auf Unternehmensebene standen die präsentierten Geschäftszahlen im Fokus. Die niederländische Bank ABN Amro hat im ersten Quartal einen deutlichen Rückgang des Gewinns hinnehmen müssen. Wie das in der Finanzkrise vom Staat gerettete Institut in Amsterdam mitteilte, brach das Ergebnis um ein Fünftel auf 478 Mio. Euro ein. Die Aktie reagierte mit einem Kursverlust von 1,2 Prozent.
Bei der Credit Agricole gab es ein Minus von 2, Prozent zu sehen. Die französische Bank konnte den um Sondereffekte bereinigten Überschuss im ersten Quartal um ein Prozent auf 796 Millionen Euro steigern. Unter dem Strich ging der Gewinn allerdings um elf Prozent auf 763 Millionen Euro zurück.
Die Papiere von LafargeHolcim bauten hingegen ein Plus von 2,1 Prozent. Der Baustoffkonzern profitierte im ersten Quartal insbesondere von einem starken Nachfrageschub in Europa sowie von höheren Preisen. Eine Analystin von der US-Bank JPMorgan verwies zudem auf die gut laufenden Geschäfte in Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Raum.
Die Aktien von Tui gaben in London 0,4 Prozent nach. Das Startverbot für Boeings neue Mittelstreckenjets droht dem weltgrößten Reisekonzern das Sommergeschäft zu verhageln. Ein Analyst der britischen Investmentbank Barclays hob mit Blick auf die Quartalszahlen positiv hervor, dass das bereinigte operative Ergebnis unter Berücksichtigung von Sondereffekten nicht ganz so negativ ausgefallen sei wie von ihm befürchtet.
Die Berichtssaison setzte sich in Deutschland fort mit Zahlen von RWE. Die Aktien setzten an der DAX-Spitze mit plus 3,2 Prozent ihren guten Lauf fort. Ein Händler sprach von einem sehr soliden ersten Quartal des Versorgers, das den guten Jahresstart unterstreiche.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA254 2019-05-15/12:43