Auf der Suche nach der Aufstiegshilfe für Downhiller
Bis zum Montag soll eine Lösung für die Probleme mit dem Transport der Biker stehen. Die IVB verbannte Downhill-Räder schon 2018 aus den Bussen.
Von Marco Witting
Innsbruck –Ein Obstacle, das ist für einen Downhillfahrer ein Hindernis, an dem er seine Sprungkünste zeigen kann. Innsbrucks Downhiller kämpfen momentan aber mit anderen Hindernissen. Das Hauptproblem: Die Runterfahrer kommen derzeit in der Landeshauptstadt nur schwer mit ihren Rädern den Berg hinauf. Jetzt soll auf Auftrag des Bürgermeister-Büros bis Montag eine Übergangslösung stehen.
Wie berichtet, ist das Verbot in der Nordkettenbahn nach diversen Vorfällen im Mai aufrecht. In dieser Zeit, so auch gestern, wird intern fieberhaft an einer Lösung gearbeitet. Klar ist, der Sport erlebt einen Boom. Speziell in der Stadt ist es für die Sportler attraktiv, in Bahn oder Bus einzusteigen und dann mit dem Rad ins Tal zu brausen. Für eine Bergfahrt aus eigener Kraft sind die Räder nicht konzipiert. So muss man auf die Bahn oder den Bus ausweichen. In den Bussen der IVB herrscht seit dem Vorjahr bereits ein Verbot von Downhillbikes. Auf dem Radträger seien diese aber mitgenommen worden. IVB-Chef Martin Baltes erklärt: „Hinten schaut kein Fahrer der Welt nach, welches Rad da oben ist. Das hat ein Jahr lang fast problemlos funktioniert.“ Jetzt kam es wohl mehrfach wieder zu Diskussionen und Verboten. „Wir können nicht an neuralgischen Punkten im Linienbetrieb fünf Räder im Bus mitnehmen. Das ist auch eine Sicherheitsfrage, etwa bei einer Notbremsung“, sagt Baltes. Oft würden die Downhiller alle in der Gemeinschaft mitfahren wollen – und dann komme es zu Diskussionen. Im besten Fall.
Die Vorkommnisse aus der Hungerburgbahn dürften auch bei den Busfahrern ihre Spuren hinterlassen haben. Das Klima scheint allgemein angespannt. In diesem Umfeld ringt auch die Politik mit dem Tourismusverband um eine Lösung mit Bahnbetreibern und den IVB. Vize-BM Franz Gruber möchte diese bis Ende der kommenden Woche zumindest skizziert haben, will aber den Gesprächen nicht vorgreifen. „Ziel muss sein, dass es ein Angebot für den Transport für die Sportler gibt.“ Klar sei aber auch, dass man als Stadt für einen solchen Fall nicht „irgendwelche Betriebsmittel“ vorrätig halten kann. Zudem müssen der rechtliche Rahmen und die Finanzierung abgeklärt werden. „Auch die Nutzer werden dabei einen Beitrag leisten müssen.“
Das bestätigte man auch aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl. Man sei mit den Mountainbike-Initiativen und dem TVB dran, ein neues und „maßgeschneidertes Angebot für die Downhiller“ zu entwickeln, das „langfristig wirken soll“. Bis dahin werde es auch eine Übergangslösung geben müssen. Weiters sei man um einen Interessenausgleich und ein gutes Miteinander bemüht.
Im Gespräch sind Bustransfers nach Mutters, wo ja der eigentliche Bikerpark der Region steht, und auf die Hungerburg. Die IVB arbeiten laut Baltes derzeit an „einem Vorschlag“, wie man mehr Räder in einem Bus transportieren könnte und welche Haltestellen mit diesem umgebauten Fahrzeug dann angefahren werden müssten.