Gefährlicher Vorfall in Hopfgarten: Frau mit Waffe stürmte Gemeindeamt
Ein Vorfall im Gemeindeamt in Hopfgarten sorgte für Aufregung. Eine Frau stürmte mit einer Waffe in der Hand in das Gebäude.
Von Harald Angerer
Hopfgarten i. Br. — Bange Minuten für drei Mitarbeiter der Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental: Wie erst jetzt bekannt wurde, stürmte am 30. April eine Einheimische mit einer Waffe in das Gemeindeamt und wollte den Bürgermeister sprechen. „Es war kurz vor Mittag, ich war schon in der Mittagspause, als mich einer der Mitarbeiter anrief und mir die Situation schilderte", bestätigt Bürgermeister Paul Sieberer im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung. Er habe sofort die Polizei alarmiert und sich auf den Weg ins Amt gemacht. „Der Mitarbeiter hat mich dann noch einmal angerufen und den Hörer zur Seite gelegt, damit ich mithören konnte. Die Situation war sehr gefährlich", betont der Gemeindechef.
Dass sie dennoch glimpflich endete, verdanke man einem der drei Mitarbeiter, der die Frau ablenken und ihr die Waffe entreißen konnte, kurz bevor die Polizei eintraf. Außerdem stellte sich im Nachhinein heraus, dass die Waffe nicht geladen war.
„Als ich ankam, war die Polizei schon da", schildert Sieberer, noch immer sichtlich bewegt von den Ereignissen. „So etwas wünscht man keinem. Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist." Dass jemand lauter werde, wenn es nicht nach seinen Wünschen läuft, könne schon einmal vorkommen. „Aber so was ist mir noch nie passiert", schildert der überaus erfahrene Kommunalpolitiker.
Die Frau wurde laut Sieberer in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen: „Sie ist völlig ausgerastet. Warum genau, wissen wir noch nicht." Beamte der Polizeiinspektion Hopfgarten bestätigen zwar den Vorfall selbst, erteilen aber darüber hinaus keine weiteren Auskünfte.
Die betroffenen Mitarbeiter wurden nach dem Vorfall vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. „Wir sind nun dabei, das Ganze aufzuarbeiten. Noch ist nicht fixiert, wie wir reagieren. Wir sind immer ein sehr offenes Haus gewesen und wollen das auch bleiben. Zusperren kommt nicht in Frage", sagt Bürgermeister Sieberer. Es halte sich aber ab sofort kein Mitarbeiter mehr alleine im Gemeindeamt auf.